Die Schweizer Armee hat im vergangenen Jahr 303 Blindgänger beseitigt. Während die Anzahl der beseitigten Blindgänger seit zehn Jahren kontinuierlich abnimmt, ist die Menge der eingesammelten Fundmunition und des Munitionsschrotts steigend.
Vor zehn Jahren waren es noch zwischen 400 und 500 beseitigte Blindgänger, wie der Statistik des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vom Dienstag zu entnehmen ist. Das VBS führt den Rückgang gemäss dazugehörender Mitteilung darauf zurück, dass die Armee weniger Schiessaktivitäten durchführt sowie modernere Zündsysteme verwendet.
Tendenziell steigend seit zehn Jahren ist hingegen die Menge liegengelassener und vergessener Munition (Fundmunition) sowie die Menge des Munitionsschrotts, also der Munitionsrückstände ohne gefährliche Bestandteile.
Dabei hat sich die Anzahl Fundmunition gegenüber dem Vorjahr um 232 Objekte auf 1351 erhöht. Vor zehn Jahren waren es noch etwas mehr als 100 Stück Fundmunition. Die Menge des Munitionsschrotts hat von 777 auf 1312 Stück zugenommen. Im Jahr 2007 waren es noch zwischen 800 und 900 Stück Munitionsschrott.
Den Grossteil der beseitigen Blindgänger (237) hat die Blindgängermeldezentrale (BMZ) aufgrund von 641 Meldungen entdeckt und beseitigt. Dabei gingen 80 Prozent der Meldungen von Zivilen ein und je zehn Prozent von der Truppe und der Polizei. 66 der beseitigten Blindgänger wurden im Rahmen der Räumungsaktionen entdeckt und beseitigt, welche die BMZ viermal jährlich unter anderem auf Schiessplätzen durchführt. Dabei wurden 28.55 Tonnen Munitionsschrott abgeführt.
Die BMZ wurde im Jahr 2017 am häufigsten aus den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis kontaktiert, mit 138, 95 respektive 93 Meldungen. (sda)