Knapp drei Wochen nach dem Fährunglück in Südkorea ist die Zahl der geborgenen Toten auf 260 gestiegen. Die Bergungsmannschaften zogen am Montag nach Angaben der Behörden zwölf weitere Leichen aus dem Wrack der vor der Südwestküste des Landes gesunkenen «Sewol». Damit gelten jetzt noch 42 der ursprünglich 476 Insassen als vermisst. Bei den Tauchgängen seien bis zum Montag fast alle Kabinen des Schiffs durchkämmt worden, in denen noch die Leichen von vermissten Passagieren vermutet worden seien, berichteten südkoreanische Sender. Die meisten Insassen waren beim Unglück im Bauch der mehrstöckigen Fähre eingeschlossen worden.
Die «Sewol» war am 16. April gekentert, als sie einen Kurswechsel vorgenommen hatte. Die meisten Passagiere waren Jugendliche auf einem Schulausflug. Die Ermittler vermuten, dass eine Überladung zusammen mit früheren Umbauten an der 20 Jahre alten Auto- und Personenfähre ein Grund für den Untergang war. Auch wird untersucht, ob die Ladung richtig gesichert war. Der Kapitän und die anderen 14 leitenden Besatzungsmitglieder sitzen in Untersuchungshaft. Sie werden beschuldigt, die Passagiere nach dem Kentern des Schiffs im Stich gelassen zu haben. Nur 174 Insassen hatten gerettet werden können. (dwi/sda/dpa)