Die SBB soll zwei Fernverkehrslinien an die BLS abgeben. Das schlägt das Bundesamt für Verkehr (BAV) vor. Die BLS würde ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 die Verbindungen Bern-Biel und Bern-Burgdorf-Olten übernehmen.
Der grösste Teil des Fernverkehrsnetzes bleibt aber bei der SBB. Deren Konzession ist Ende 2017 abgelaufen. Im Hinblick auf die Erneuerung griff die BLS das bisherige SBB-Monopol an und bewarb sich um die Intercity-Linien Interlaken-Bern-Basel und Brig-Bern-Basel sowie um die RegioExpress-Linien Bern-Olten, Biel-Bern und Le Locle-Bern.
Letzten Oktober entschied das BAV, die Fernverkehrskonzession der SBB zunächst um zwei Jahre zu verlängern. Damit bleibt vorerst alles beim Alten. Das BAV verschaffte sich aber ausreichend Zeit, um die verschiedenen Eingaben zu prüfen.
Inzwischen musste die BLS den Start für die beiden Intercity-Linien um zwei Jahre verschieben. Basel-Interlaken könnte sie erst 2024 statt 2022 übernehmen, Basel-Brig ab 2025 statt 2023. Grund dafür ist, dass die Bahn nicht rasch genug neues Rollmaterial anschaffen kann. Auch der Halbstundentakt zwischen Bern und Le Locle könnte die BLS erst später einführen.
Die beiden RegioExpress-Linien Bern–Olten und Bern–Biel kann sie dagegen wie geplant ab 2020 betreiben. Aufgrund der Unsicherheiten auf den anderen Linien will das BAV der BLS nur diese beiden Verbindungen zusprechen.
Der Vorschlag geht bis am 23. Mai in die Anhörung bei den betroffenen Kantonen, Verkehrsverbünden, Transportunternehmen und Infrastrukturbetreiberinnen. Formell entscheiden will das BAV Mitte Juni. Die Konzession soll für 10 Jahre vergeben werden. Die beiden Bahnen hatten eine Konzessionsdauer von 15 Jahren beantragt. (sda)