Rumänien: Mindestens 27 Tote bei Brand in Bukarester Nachtclub

Rumänien: Mindestens 27 Tote bei Brand in Bukarester Nachtclub

31.10.2015, 01:44

Bei einer Explosion in einem Bukarester Nachtclub sind am späten Freitagabend mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Rund 180 Menschen wurden schwer verletzt in Spitäler gebracht. Das erklärte der für das Rettungswesen zuständige Staatssekretär Raed Arafat.

Er befürchte, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen könne. Als wahrscheinliche Ursache gilt eine missglückte Feuerwerksshow. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. «Das ist eine grosse Tragödie», sagte Innenminister Gabriel Oprea, der zu dem Nachtclub im Zentrum der rumänischen Hauptstadt Bukarest geeilt war.

Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte auf Facebook, er sei «erschüttert und tief traurig» über diese Tragödie. Es sei «ein sehr trauriger Moment (...) für unsere Nation.» Das Gesundheitsministerium rief die Bevölkerung zu Blutspenden auf. Für die frühen Morgenstunden wurde eine Krisensitzung der Regierung einberufen.

Offizielle Angaben zur Unglücksursache gab es zunächst nicht. Mehrere Zeugen berichteten den Medien, dass sich bei einer Feuerwerksshow im Club «Colectiv» zunächst eine mit Schallschutz-Schaum verkleidete Säule in der Nähe der Bühne entzündet habe. Ein Wachmann habe vergeblich versucht, den Brand zu löschen. Von der Säule habe sich das Feuer auf die ebenfalls mit Schallschutz-Material versehene Decke und anschliessend auf die Wände ausgebreitet.

Erst vor zehn Tagen gebüsst

Daraufhin sei es zu einer Massenpanik gekommen, weil zunächst nur einer von zwei Ausgängen des Kellerlokals passierbar gewesen sei. Viele Gäste seien niedergetrampelt worden, viele seien mit Herz-Atemstillstands wegen des dichten Rauchs im Raum aufgefunden worden.

Erst zehn Tage zuvor hatte die Polizei das Lokal kontrolliert und einen Mangel an qualifiziertem Personal beanstandet und dafür eine Geldbusse verhängt. Zu dem Unglück kam es während eines Konzerts der Bukarester Metalcore-Band Goodbye to Gravity, die vor etwa 200 Gästen ihr neues Album «Mantras of War» vorstellte. (sda/dpa/reu/afp)

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