IS-Vormarsch: IS-Mörder «Dschihadi John» nach US-Luftangriff vermutlich tot

IS-Vormarsch: IS-Mörder «Dschihadi John» nach US-Luftangriff vermutlich tot

13.11.2015, 18:08

Der aus Enthauptungsvideos der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte Mörder «Dschihadi John» ist nach Angaben des britischen Senders BBC bei einem US-Luftangriff sehr wahrscheinlich getötet worden.

Das berichtete der Sender unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Militärquellen. Nach BBC-Angaben gehen auch die USA davon aus, dass der aus Kuwait stammende britische Extremist bei einem massiven Drohneneinsatz getötet wurde.

«Dschihadi John» ist eine der bekanntesten Figuren der Terrorgruppe. Er war erstmals in einem Video von der Enthauptung des US-Journalisten James Foley im August 2014 aufgetaucht. Der Brite war an mehreren weiteren Enthauptungen beteiligt. Der Mann trat in den IS-Videos stets vermummt auf und sprach Englisch mit Londoner Akzent.

Laut Pentagon so gut wie sicher tot

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte den Drohnenangriff auf den Briten in der syrischen Stadt Al-Rakka, die von der IS-Miliz besetzt ist.

«Dschihadi John» ist nach Angaben des Pentagon so gut wie sicher tot. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte am Freitag, das Fahrzeug des Extremisten sei bei einem US-Drohnenangriff nahe der IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien voll getroffen worden. Eine letzte Bestätigung des Todes stehe aus, aber man sei sich «vernünftigerweise sicher».

«Dschihadi John» war so etwas wie das Gesicht des Islamischen Staates«, sagte der Sprecher. Der Extremist sei über vier Tage gezielt verfolgt worden. Man trage nun alle Erkenntnisse von Geheimdiensten und aus Videomaterial zusammen, um 100-prozentige Sicherheit zu erhalten. Von dem Drohnenangriff, laut Sprecher ein »Routineangriff", gebe es wie immer Filmaufnahmen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Tod eines hochrangigen britischen IS-Anführers. Insgesamt seien bei dem Angriff vier ausländische Kämpfer der Extremisten ums Leben gekommen.

Bereits im September hatten britische Militärs drei Briten in Syrien durch Drohnenangriffe getötet. Das Trio hatte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Press Association der IS-Miliz angeschlossen.

Emwasi soll zu einer Gruppe von IS-Kämpfern gehören, die aus Grossbritannien zu den Extremisten kamen und intern «Die Beatles» genannt werden, wie die US-Zeitung «Washington Post» berichtete.

Nach Angaben ehemaliger Gefangener soll er auch die von den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angewendete berüchtigte Foltermethode «Waterboarding» - also simuliertes Ertränken - bei IS-Häftlingen angewendet haben.

Auf Radar des britischen Geheimdienstes

Die britische BBC hatte im Februar berichtet, Emwasi stamme aus Kuwait und sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stossen.

Die «Washington Post» berichtete damals unter Berufung auf Emwasis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert.

Die Reise, die er demnach mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei am Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschliessend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!