Die grössten Jugendbanden von El Salvador haben einen Gewaltverzicht angekündigt. «Wir haben alle unsere Mitglieder landesweit angewiesen, keine Morde mehr zu verüben», sagten die Sprecher der Gangs Mara Salvatrucha und Barrio 18 am Sonntag.
In einem veröffentlichten Video riefen die Banden die Regierung des mittelamerikanischen Landes gleichzeitig dazu auf, von aussergewöhnlichen Massnahmen im Kampf gegen die Kriminalität abzusehen. Angesicht der jüngsten Gewaltwelle wird in El Salvador derzeit über die Verhängung des Ausnahmezustandes debattiert. Damit könnten Bürgerrechte ausser Kraft gesetzt und Reservisten einberufen werden.
Die Regierung schickte bereits zusätzliche Soldaten zur Verbrechensbekämpfung auf die Strasse. «Diese Regierung wird die Strafverfolgung nicht einstellen. Sie wird die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Kriminalität zu bekämpfen und die Bevölkerung zu schützen», schrieb Regierungssprecher Eugenio Chicas auf Twitter.
Mit 104 Morden je 100'000 Einwohner ist El Salvador das gefährlichste Land weltweit - abgesehen von Kriegsgebieten. Die Regierung macht Jugendbanden, die sogenannten Maras, für den Grossteil der Gewalt verantwortlich. (sda/dpa)