Bei einem Zugunglück in Indien sind mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Rund 50 weitere Menschen wurden verletzt, als die Lok und sieben Waggons eines Expresszuges am Samstagabend in einer abgelegenen Region im südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh entgleisten.
Viele der Reisenden seien sofort tot gewesen, erklärte ein Bahnsprecher am Sonntag. Der Zustand mehrerer Verletzter sei noch kritisch. Rettungsteams versuchten die ganze Nacht lang, die in den Waggons eingeschlossenen Menschen zu befreien und Leichen zu bergen.
Der sogenannte Hirakand-Express war auf dem Weg von Jagdalpur nach Bhubaneswar, der Hauptstadt des Bundesstaats Odisha. Der Zugverkehr auf der Küstenstrecke wurde nach dem Unglück ausgesetzt.
Ministerpräsident Narendra Modi kondolierte den Angehörigen der Opfer. Der Bahnministerium beobachte die Lage und arbeite daran, schnelle Hilfe zur Verfügung zu stellen, sagte er.
Die Unglücksursache war zunächst unklar. Nach Angaben der staatlichen indischen Bahngesellschaft schliessen die Ermittler einen Sabotageakt nicht aus.
In der Region sind maoistische Rebellen aktiv. Vor dem Unglück hätten zwei andere Züge die Gleise problemlos befahren, sagte der Sprecher.
Bahn wichtigstes Fernverkehrsmittel
Die indischen Eisenbahnen befördern täglich geschätzt 20 Millionen Fahrgäste. Unfälle ereignen sich des Öfteren. Seit 2010 starben alljährlich Behördenangaben zufolge mehr als 25'000 Menschen bei Zugunfällen. Im November waren beim Entgleisen eines Zuges im Norden des Landes 146 Menschen ums Leben gekommen.
Die Bahn ist Indiens wichtigstes Fernverkehrsmittel. Das System ist jedoch veraltet und marode, oftmals fehlt es an den einfachsten Sicherheitsvorkehrungen. Premierminister Modi hatte bei seinem Amtsantritt vor gut zweieinhalb Jahren Investitionen in Höhe von 137 Milliarden Dollar zur Modernisierung des Bahnsystems angekündigt. (sda/afp/dpa)