Ringier und Swisscom wollen SRG-Anteile an Admeira übernehmen

Ringier und Swisscom wollen SRG-Anteile an Admeira übernehmen

11.04.2018, 10:48

Ringier und Swisscom wollen die Anteile der SRG an der Werbeallianz Admeira übernehmen. Branchenvertreter kritisieren die SRG-Beteiligung seit dem Start der gemeinsamen Werbeplattform. Auch das Bundesgericht beurteilte sie als problematisch.

Ringier teilte das Vorhaben am Mittwoch im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz in Zürich mit. Die Verhandlungen zwischen den drei Partnern seien im Gang. Die SRG hält derzeit 33.3 Prozent. Nach wie vor sei es das Ziel, weitere Partner für Admeira zu gewinnen, um den Schweizer Medienmarkt zu stärken, schreibt Ringier. Von einer allfälligen Übernahme der SRG-Anteile nicht betroffen ist die Vermarktung der Werbezeiten der SRG SSR über die Allianz.

Die SRG-Beteiligung an Admeira war seit Beginn des Joint Ventures im April 2016 in der Branche umstritten. Mit der Allianz wollen Ringier, Swisscom und die SRG besser bestehen gegen ausländische Online-Riesen wie Google, Facebook und Youtube.

Nach Ansicht von nicht beteiligten Medienunternehmen, dem Verband Schweizer Medien und weiterer Verbände gefährdet die Allianz jedoch die Medienvielfalt in der Schweiz und führt zu ungleich langen Spiessen in der Branche. Sie haben deswegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

Auch Tamedia interessiert

Weil die SRG mit dem Urteil nicht zufrieden war - die Beschwerdeführer dürfen laut den Richtern in St. Gallen rechtlich gegen Admeira vorgehen - zog sie es ans Bundesgericht weiter. Dieses entschied Mitte März ebenfalls, dass der Verband Schweizer Medien und neun Medienunternehmen bei der SRG-Beteiligung mitreden dürfen.

Die Begründung: Den Unternehmen drohe durch die SRG-Beteiligung eine erhebliche Beschränkung ihres Entfaltungsspielraums. Zu den klagenden Medienunternehmen zählen etwa Tamedia und die AZ Medien.

Auch das Zürcher Medienunternehmen Tamedia ist an Admeira interessiert, wie Konzernchef Christoph Tonini Mitte März an der Bilanzmedienkonferenz des Konzerns sagte. Allerdings müssten sich vor einer solchen Zusammenarbeit die Emotionen erst etwas abkühlen. Tamedia kaufte als Reaktion auf Admeira bereits die Medienvermarkterin Goldbach Gruppe. (sda)

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