Die Gemeinde Pontresina hat ein Gedenkzeichen für Menschen erstellt, die in den Bergen rund um den Engadiner Ferienort verunglückt oder verschollen sind. Das zwei Meter hohe stilisierte Steinmännchen soll Angehörigen einen Ort zum Gedenken und Trauern geben.
Angehörige von Bergtoten hätten oft den Wunsch, der Verstorbenen mit einem Zeichen am Unfallort, einer Plakette im Fels oder einem Kreuz, zu gedenken, schrieb die Gemeinde am Mittwoch. Das will Pontresina aber nicht.
Stattdessen liess der Gemeindevorstand das Gedenk-Steinmännchen vor der Kirche des Friedhofs Sta. Maria erstellen. Daran dürfen Inschriften angebracht werden. Zudem wurde die Skulptur bewusst mit einer abgeflachten Spitze versehen, damit darauf kleine Gedenksteinchen zurückgelassen werden können.
Das Steinmännchen in der Form eines vierseitigen Turmes wurde von Bildhauern aus dem nah gelegenen Zernez geschaffen. Es besteht aus dauerhaft zusammengefügten Steinen aus der Region. Eingelassene Glaselemente sollen Eis und Schnee symbolisieren.
Im Berninagebiet gelten etwa 30 Menschen als verschollen. Und fast jedes Jahr verunglücken Berggänger tödlich. (sda)