Im Südsudan sind erneut mehr als 200 Kindersoldaten von bewaffneten Gruppen frei gelassen worden. Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef teilte am Freitag (Ortszeit) mit, damit habe sich die Zahl der frei gekommenen Minderjährigen in diesem Jahr auf 806 erhöht.
Ähnliche Aktionen würden auch in den kommenden Monaten erwartet, so dass die Zahl auf mehr als 1000 steigen könnte. Die Vereinten Nationen unterstützen diese Freilassungs-Aktionen. In diesem Jahr fanden inklusive der jüngsten bereits drei statt.
Der Unicef-Vertreter im Südsudan, Mahimbo Mdoe, sagte: «Jedes Mal, wenn ein Kind frei kommt und zu seiner Familie zurückkehren kann, ist das ein Grund für grosse Hoffnung - Hoffnung für seine Zukunft und die Zukunft des Landes.» Er hoffe, dass künftig gar keine Kinder mehr in den Händen bewaffneter Gruppen seien. Bei der Freilassungszeremonie wurden die Kinder entwaffnet, zudem bekamen sie zivile Kleidung.
In dem 2013 ausgebrochenen Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land setzen Rebellengruppen sowie Regierungskräfte Kinder ein. Viele müssen kämpfen, etliche werden aber auch etwa als Köche, Spione, Boten oder Sex-Sklavinnen genutzt. Dem Uno-Kinderhilfswerk zufolge gehören derzeit etwa 19'000 Kinder bewaffneten Gruppen im Südsudan an. Immer wieder kommt es zu Einigungen zwischen Rebellen und der Regierung, um Kindersoldaten eine Rückkehr ins zivile Leben zu ermöglichen. (sda/dpa)