Die UNO warnt vor einer Ausweitung des Konflikts im Irak zu einem Krieg in der gesamten Region. Kämpfer der sunnitischen Islamisten-Gruppe ISIS kontrollierten den Nordirak und verübten Verbrechen an Zivilisten in Syrien, heisst es in einem Bericht.
«Wir stehen möglicherweise am Wendepunkt zu einem regionalen Krieg, und darüber sind wir sehr besorgt», sagte der Jurist Vitit Muntarbhorn, der an dem am Dienstag in Genf veröffentlichten UNO-Bericht zur Lage der Menschenrechte mitgewirkt hat. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief den schiitischen Ministerpräsidenten des Iraks, Nuri al-Maliki, zum Dialog mit den Sunniten auf.
Laut dem UNO-Bericht drangen Dschihadisten nach Syrien ein. ISIS-Extremisten hätten Zivilisten verschleppt, gefoltert und getötet. Die Gewalt im Irak wirke sich auf Syrien aus.
«Dort nehmen immer mehr radikale Kämpfer nicht nur sunnitische Gemeinden unter ihrer Kontrolle ins Visier, sondern auch Gemeinden mit schiitischen, alawitischen, christlichen, armenischen, drusischen und kurdischen Minderheiten», heisst es in dem Bericht zuhanden des UNO-Menschenrechtsrats. So hätten zum Beispiel ISIS-Kämpfer in der syrischen Stadt Aleppo Ende Mai fast 200 Kurden verschleppt. (sda/reu/afp/dpa)