Drei Monate nach der spektakulären Aufgabe des Flughafenprojekts im westfranzösischen Nantes haben Sicherheitskräfte mit der Räumung des besetzten riesigen Areals begonnen. Es kam laut Medien zu Ausschreitungen, Barrikaden brannten.
Die Sicherheitskräfte hätten Tränengas eingesetzt, aus den Reihen der Besetzer seien Steine geflogen, berichtete der TV-Nachrichtensender BFMTV am Montag. Laut einer Zwischenbilanz der Gendarmerie wurde ein Beamter verletzt.
Eine «rechtsfreie Zone» solle beendet werden, erklärte Innenminister Gérard Collomb. Der Staat setze 2500 Gendarmen ein. Laut Medien hielten sich etwa 250 Besetzer auf dem Gelände auf. Ein Sprecher der Besetzer nannte den Räumungseinsatz «extrem zerstörerisch». Die Gendarmerie gehört zu den Streitkräften, die Truppe nimmt aber Polizeiaufgaben wahr.
Das etwa 16 Quadratkilometer grosse Gelände nordwestlich von Nantes war für den umstrittenen Grossflughafen Notre-Dame-des-Landes bestimmt, wurde aber nie bebaut.
Die Mitte-Regierung von Premierminister Édouard Philippe hatte im Januar nach jahrzehntelangem Streit auf das Vorhaben verzichtet. Das schon seit den 1960er Jahren debattierte Vorhaben wurde endgültig fallengelassen. Die Bauern sollen laut einer früheren Ankündigung von Philippe ihr für das Projekt benötigte Land zurückerhalten. Umweltschützer hatten die Kehrtwende der Regierung begrüsst. (sda/dpa)