Der grosse Ansturm von Bootsflüchtlingen auf Süditalien macht sich auch in der Schweiz bemerkbar. Im Mai wurden 1680 Asylgesuche eingereicht, rund 14 Prozent mehr als im Vormonat.
Besonders die Zahl der Gesuche aus Eritrea nahm markant zu, wie die am Montag publizierte Asylstatistik für den Mai zeigt. Im letzten Monat stellten 392 Eritreer einen Asylantrag, 50 Prozent mehr als noch im April. Daneben zählt auch Syrien mit 364 Gesuchen im Mai (-12 Prozent) weiterhin zu den Hauptherkunftsländern.
Von Tunesiern (+59 Prozent), Afghanen (+52 Prozent) und Somaliern (+34 Prozent) gingen ebenfalls deutlich mehr Asylgesuche ein als im Vormonat, allerdings sind die absoluten Zahlen mit 62, 47 respektive 75 Gesuchen relativ tief. Abgenommen hat die Zahl der Gesuche aus Nigeria (58, -2 Prozent) und Sri Lanka (52, -30 Prozent).
Italien erlebt seit Monaten einen Rekordansturm von Flüchtlingen. Allein am letzten Wochenende hat die italienische Marine mehr als 1500 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Seit Anfang Jahr sind bereits 54'000 Personen in Süditalien gelandet, mehr als im ganzen Jahr 2013.
Dies habe zu einer erheblichen Weiterwanderung in mehrere andere europäische Staaten geführt, schreibt das Bundesamt für Migration (BFM) in einer Mitteilung. Die Schweiz sei aber nicht Hauptzielland, sagte BFM-Sprecherin Sibylle Siegwart. Der Anstieg der Gesuche sei mit 14 Prozent nicht übermässig. (aeg/sda)