Die TV-Serie «Die Simpsons» hat auf Vorwürfe reagiert, ihre Figur Apu, ein skrupelloser indischstämmiger Ladenbesitzer, bediene rassistische Stereotype. Ein Gespräch zwischen Lisa und Marge über «politisch unkorrektes» Verhalten vermochte Kritiker nicht zu überzeugen.
Der Dialog sei nicht mehr als ein «gleichgültiges und verärgertes Schulterzucken», schrieb Filmkritiker William Mullally vom TV-Sender «Al-Arabiya». Diese «Who cares?»-Haltung habe Fans «nur noch wütender» gemacht, schrieb das «Time»-Magazin.
In der erstmals 1989 ausgestrahlten Serie ist Apu Nahasapeemapetilon Besitzer des Kwik-E-Mart in Springfield. Apu verkauft in seinem Laden Lebensmittel mit abgelaufenem Verfallsdatum, zockt Kunden ab und fällt in der englischsprachigen Fassung vor allem durch seinen stark indischen Akzent auf. Comedian Hari Kondabolu hatte die Darstellung 2017 in der Dokumentation «The Problem With Apu» stark kritisiert.
Die «Simpsons»-Macher schienen diese Vorwürfe nun als Nebensache abzutun. «Etwas, was vor Jahrzehnten begann und bejubelt wurde und harmlos war, ist jetzt politisch unkorrekt. Was kann man tun?», fragt Lisa in der jüngsten Folge mit Blick in die Kamera. «Einige Dinge werden später erledigt», sagt Marge. «Wenn überhaupt», fügt Lisa hinzu. Auf ihrem Nachttisch steht ein gerahmtes Foto von Apu.
«Wow», twitterte Kandabolu als Reaktion auf die Folge. «'Politisch unkorrekt?' Das ist das Ergebnis meines Films und der Diskussion, die er auslöste? Mann, ich liebte diese Show wirklich. Das ist traurig.» (sda/dpa)