Vor einem Gericht in Istanbul hat ein Prozess gegen 255 Angeklagte wegen der Beteiligung an Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vor knapp einem Jahr begonnen. Die Staatsanwaltschaft forderte zur Eröffnung Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren. Die Verteidigung kritisierte ihrerseits, dass die Vorwürfe vage und konstruiert seien. Unter den Angeklagten sind auch sieben Ausländer, deren Nationalitäten allerdings nicht bekannt sind.
Proteste gegen ein Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park hatten im Juni 2013 in der Türkei landesweite Unruhen ausgelöst, in deren Verlauf sechs Menschen starben. Seither gibt es in der Türkei immer wieder Proteste, die auch von einer Korruptionsaffäre rund um Erdogans Regierung angefacht werden.
Erdogan wirft den Demonstranten regelmässig vor, seine Regierung stürzen zu wollen. Erdogans Gegner kritisieren immer wieder einen übertriebenen Einsatz der Staatsgewalt gegen die Proteste. (sda/afp)