Nach Fährunglück in Bangladesch: Drei Crew-Mitglieder festgenommen

Mindestens 41 Tote

Nach Fährunglück in Bangladesch: Drei Crew-Mitglieder festgenommen

22.02.2015, 12:0922.02.2015, 17:00

Nach dem Fährunglück auf einem Fluss im Zentrum Bangladeschs hat die Polizei drei Besatzungsmitglieder des Frachtschiffes festgenommen, um sie zu verhören. Möglicherweise würden die Männer wegen Totschlags der Passagiere angeklagt, sagte ein Beamter.

Der für die Schifffahrt zuständige Minister Shajahan Khan kündigte an, den Familien der verunglückten Passagiere jeweils knapp 1500 Dollar Entschädigung zahlen zu wollen.

Bei dem Unglück am Sonntag sind mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurden noch vermisst, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. An Bord sollen sich rund 150 Menschen befunden haben.

Eine Überlebende des Fährenunglücks.
Eine Überlebende des Fährenunglücks.Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Taucher bargen 36 Leichen aus dem Inneren des gesunkenen Schiffs. Ein sechs Monate altes Baby starb laut Polizei nach seiner Rettung durch Dorfbewohner auf dem Weg ins Spital.

Etwa 50 Menschen konnten nach Behördenangaben sicher gerettet werden. Die Überlebenden seien ans Ufer geschwommen oder von anderen Schiffen aufgenommen worden.

Zusammenstoss mit Frachtschiff

Die Fähre war nach offiziellen Angaben auf dem Fluss Padma mit einem Frachtschiff zusammengestossen. Medienberichten zufolge war sie vom Bezirk Rajbari im Landesinnern in Richtung der Stadt Paturia im Bezirk Manikganj unterwegs. Die Unglücksregion liegt rund 70 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Dhaka.

Ein überlebender Passagier sagte der örtlichen Tageszeitung «Prothom Alo», das Unglück habe sich etwa eine Viertelstunde nach der Abfahrt ereignet. Wer an Deck gewesen sei, habe eine Chance gehabt, sich schwimmend zu retten. Einige Menschen seien aber unter Deck gewesen.

Ein Rettungsschiff versuchte, die gesunkene Fähre ans Ufer zu ziehen, wie die Verwaltungschefin des Bezirks Manikganj, Rashida Ferdaus, sagte.

Immer wieder Schiffsunglücke

Immer wieder Schiffsunglücke In Bangladesch, das von mehr als 230 Flüssen durchzogen ist, sind Fähren ein wichtiges Transportmittel. Immer wieder gibt es in dem armen und dicht bevölkerten Land Schiffsunglücke, weil Sicherheitsregeln nicht eingehalten werden, Fähren alt oder zu viele Passagiere an Bord sind.

Im vergangenen Mai kamen bei einem Unglück im Zentrum des Landes dutzende Passagiere einer Fähre ums Leben. Im März 2012 waren in der gleichen Region etwa 150 Menschen gestorben, als ihr Schiff nachts mit einem Ölfrachter kollidierte. (lhr/sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!