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Verbund-Skipässe in der Schweiz: Diese Skigebiete arbeiten zusammen

Hoch-Ybrig
Eines der grösseren Skigebiete, das in keinem Verbund-Skipass dabei ist: der Hoch-Ybrig. Bild: Bergbahnen Hoch-Ybrig

167 Skigebiete bieten Verbund-Skipässe an: Hier kannst du profitieren

Verbund-Billette kennen wir alle vom ÖV. Für Skigebiete ist dies auch möglich. Allerdings herrscht da etwas Chaos, was genau dazugehört, ob man für den Sommer auch bezahlen muss und was es sonst noch für Ermässigungen gibt. Wir räumen auf.
14.12.2024, 11:32
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Um was geht es überhaupt?

Kürzlich meinte jemand aus der Redaktion: «Ein GA für alle Schweizer Skigebiete, das wäre genial.» Nun, ein GA für die ganze Schweiz gibt es nicht (und wäre vermutlich auch nicht ganz günstig). Aber viele – der grösseren – Skigebiete sind mittlerweile in einem Verbund mit dabei.

Von den grösseren Skigebieten machen nur zwei nicht mit bei einem der Verbund-Skipässe mit: Toggenburg Chäserrugg und der Hoch-Ybrig. Alle anderen kann man auch mit einem «Regional-Ticket» lösen.

Skigebiete mit Verbund-Skipass

Das Verbund-Netz in Schweizer Skigebieten ist etwas kompliziert, und es gibt auch diverse Überschneidungen. So gehören 167 Skigebiete zu mindestens einem grösseren Verbund – einige davon zu zwei (59 Skigebiete) oder gar drei (14 Skigebiete). Schauen wir uns das auf der Karte an:

Skigebiete nach Verbund-Skipass

Die 13 grossen Skiverbunde der Schweiz einzeln – klicke auf die Buttons, um die verschiedenen Optionen anzuschauen. Die Preise sind hier jeweils für Erwachsene. Teilweise gibt es Rabatte auf Vorsaison-Käufe oder auch wenn die Saison schon läuft.

Und auch noch wichtig: Einige Verbund-Skipässe können auch im Sommer für Bergbahnen oder weitere Angebote genutzt werden. Direkte Preisvergleiche sind daher teilweise schwierig:

Keine Verbund-Skipässe, aber Rabatte

Bevor wir zu den Details der Verbund-Skipässe kommen, noch dies: Einige Skigebiete arbeiten ohne Verbund-Skipass mit anderen zusammen, indem es in Partnerskigebieten dann Rabatte gibt. Diese Liste würde den Rahmen hier sprengen, aber als Beispiel: Wer das Saison-Abo Ebenalp-Horn erwirbt, hat Preisvorteile im Partnergebiet Lenzerheide-Arosa und kann an den Dorfskiliften Sollegg in Appenzell und Brülisau-Leugangen gratis fahren.

Komplizierter wird es im Urnerland. Hier gibt es zwar keinen klassischen Verbund-Skipass. Aber als Saison-Abo-Besitzer von Andermatt erhält man 50 Prozent Rabatt auf die Tageskarte in den kleineren Skigebieten im Urner Unterland.

Biel-Kinzig uri Skifahren
Skifahren über dem Nebel in Biel-Kinzig – dann gibt's auch Rabatte an anderen Orten.Bild: Biel-Kinzig AG

Mit dem Saison-Abo in Biel-Kinzig gibt's Rabatte in anderen Skigebieten, Sommerangebote und Vergünstigungen auf Kleidung und wer das Saison-Abo des Skilifts Brüsti kauft, darf auch auf den Eggbergen gratis fahren (und umgekehrt).

Und dann gibt es noch die Urner Skilift-Challenge. Da erhältst du keine Vergünstigungen, aber kannst Preise gewinnen, wenn du möglichst viele Skilifte nutzt.

Verbund-Skipässe im Detail

Schauen wir uns die verschiedenen grossen Verbund-Skipässe noch etwas genauer an.

4 Vallées

Im Wallis schlossen sich sechs Destinationen zum Skigebiet «4 Vallées» zusammen. Du kannst hier allerdings auch nur für einzelne Teilgebiete einen Skipass lösen. Das Saisonabo für das ganze Gebiet kannst du für einen Aufpreis von 104 Franken auch im Sommer nutzen.

Zum Jahresabo erhältst du auch ein digitalisiertes Vorteilsheft. Da gibt's diverse Optionen für Freizeitaktivitäten im Sommer und Winter, unter anderem mehr als 50 Tage kostenloses oder ermässigtes Skifahren in Partnerskigebieten. Dazu gehören unter anderem fünf Gratis-Skitage in der Aletscharena, 50 Prozent Rabatt für Arosa/Lenzerheide oder unbeschränkte Tageskarten für Elm.

Hier gibt es mehr Informationen.

Epic Pass und Ikon Pass

Der Epic Pass kam aus den USA und umfasst mittlerweile auch die Schweizer Skigebiete Andermatt-Sedrun-Disentis und Crans-Montana, sowie Verbier als Partner Resort (Saison 2024/25: 5 Gratistage in Verbier).

In Nordamerika gehören 37 Skigebiete zum Pass, dabei bekannte Destinationen wie Whistler Blackcomb, Vail Mountain und Breckenridge. Ebenfalls dabei sind drei Skigebiete in Australien, sowie je ein Partnergebiet in Frankreich, Italien und Österreich.

Die Verkaufsphase für die Saison 2024/25 des Epic Passes ist beendet. Sie dauert normalerweise bis Ende November/Anfang Dezember. Der Preis für diese Saison lag bei 1119 Dollar (Einheimische: 951 Dollar).

Epic Pass Europa Saison 2024/25
Diese Skigebiete in Eurpa gehören zum Epic Pass. Bild: Epic Pass

Im Engadin ist in dieser Saison erstmals der Ikon Pass gültig, welcher weltweit Zugang zu über 50 Destinationen ermöglicht. «Der Ikon Pass ist eine Mehrtageskarte für US-Gäste, die für verschiedene Skigebiete gültig ist und Zugang zu einigen der bekanntesten Bergdestinationen weltweit bietet», wie Engadin Mountains schreibt.

Neu dabei ist da auch St.Moritz mit neun Gebieten (Corviglia/Piz Nair, Corvatsch, Diavolezza/Lagalb und Zuoz sowie fünf kleineren Gebieten). Für den Saisonpass bezahlt man 1449 US-Dollar.

Hier gibt es mehr Informationen zum Epic Pass und hier zum Ikon Pass.

Als Einheimischer profitierst du in vielen Gebieten:

GraubündenCARD

Die GraubündenCARD ist ein Ganzjahres-Angebot. Du kannst damit im Sommer und Winter alle Bündner Bergbahnen nutzen. Im Winter sind einige kleine Skilifte nicht mit drin. Zu diesen gehören (Liste nicht abschliessend): Panorama Skilift Aela, Maloja / Skilift Sur Cresta, Casaccia / Skilift Selfranga, Klosters / Skilift Junker, St. Antönien / Skilift Pany, Pany / Skilift Mastrils, Mastrils / Skilift Lantsch, Lenz / Skilift Alvaneu, Alvaneu Dorf / Skilift Runal Péra, Trun.

Die GraubündenCARD kostet 2190 Franken für Erwachsene und 730 Franken für Kinder (6-12 Jahre). Für Jugendliche (13-17 Jahre) liegt der Preis bei 1460 Franken.

Hier gibt es mehr Informationen.

KMS GR

16 kleinere und mittlere Skigebiete Graubündens sind zur KMS GR zusammengeschlossen. Da profitiert man bei einem Kauf eines KMS-Winterabos von 50 Prozent Rabatt auf die Tageskarten der anderen KMS-Gebiete.

Neu dabei ist hier auch San Bernardino Swissalps, wo das Gebiet Confin seit Ende 2023 wieder in Betrieb genommen wurde.

Hier gibt es mehr Informationen.

Magic Pass

Auch der Magic Pass gilt für ein ganzes Jahr und für alle Anlagen in den Partnergebieten. Die Gültigkeit dauert jeweils von der Sommereröffnung (Mai) bis zum Ende des Winterbetriebs im Folgejahr. Wenn du ihn von Mitte März bis Mitte April kaufst, zahlst du 399 Franken. Danach gibt es je nach Zeitpunkt unterschiedliche Preise bis maximal 899 Franken.

Dazukaufen lassen sich 100 Tage Skifahren in Crans-Montana, der Glacier 3000 im Sommer und Eintritte in 13 Bäder-Anlagen.

In diesem Jahr sind fünf (kleine) Skigebiete neu mit dabei. Ab 2025 kommt dann Gstaad hinzu.

Hier gibt es mehr Informationen.

Meilenweiss

Im Skiverbund Meilenweiss sind neben den unten aufgeführten Schweizer Skigebieten auch die Anlagen im Verbund 3 Täler (Österreich und Deutschland), Laterns (Österreich) und Malbun (Liechtenstein), sowie die Gondelbahn zum Hohen Kasten (kein Skigebiet).

Hier gibt es mehr Informationen.

Oberwalliser Skipass

Mit dem Oberwalliser Skipass hast du freie Fahrt in allen Partnerdestinationen. Eine Ausnahme bildet Zermatt/Cervinia, hier erhältst du fünf Gratis-Skitage. Der Preis für Einheimische liegt rund 200 Franken tiefer als in der Karte angegeben.

Hier gibt es mehr Informationen.

So sind Skiferien wirklich

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So sind Skiferien wirklich
quelle: watson
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Pass Saint-Bernard

Ein kleiner Skiverbund, der mit der Jahreskarte PASS Saint-Bernard erhältlich ist. Du kannst Jahres-, Saison- oder Tagesabonnements wählen, welche dir Zugang zu mehr als 15 Freizeitaktivitäten im Sommer und Winter sowie zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und Seilbahnen in der gesamten Destination Pays du Saint-Bernard verschafft.

Du kannst auch noch Verbier dazuhaben für die Zeit bis am 13. Dezember 2024 und ab dem 14. April 2025 bis Saisonende, dann kostet er 219 Franken.

Hier gibt es mehr Informationen.

Portes du Soleil

Neben den Schweizer Skigebieten der Portes du Soleil gehören auch acht Destinationen in Frankreich zum Skiverbund. Ähnlich wie in den 4 Vallées erhältst du auch hier zusätzliche Skitage in Partnerdestinationen.

Hier gibt es mehr Informationen.

Schneepass Zentralschweiz

Mit dem Schneepass Zentralschweiz erhältst du neben den unten eingezeichneten Skigebieten auch Rabatte in anderen Zentralschweizer Destinationen und einen Vorsaison-Rabatt von 20 Prozent auf Ausrüstung in ausgewählten Fachgeschäften.

Auch dieses Abo gibt es für das ganze Jahr. Dann hast du zusätzlich Zugang zu 13 Sommergebieten und teilweise kostenlosen Bike-Transport.

Nicht mit im Verbund-Abo ist die Seebodenalp. Dort kostet die Tageskarte für Erwachsene 15 Franken.

Hier gibt es mehr Informationen.

Snowpass Wallis

Noch ein Angebot aus dem Wallis: der Snowpass Wallis. Du kannst diesen in zwei Varianten haben. Entweder unlimited für 2100 Franken (Vorjahr noch 194 Fr.) oder in der Limited-Version. Dann kostet er 1635 Franken (Vorjahr noch 1550 Fr.), Zermatt/Cervinia International und 4 Vallées sind dann aber auf vier Eintritte pro Saison beschränkt. Für die Portes du Soleil hast du nur Zugang auf der Schweizer Seite.

Hier gibt es mehr Informationen.

Swiss Knife Valley

Dieses Angebot ist als Tages-, Mehrtages- und Saisonkarte erhältlich. Mit der Saisonkarte können ebenfalls die Busse der Auto AG Schwyz für direkte Wintersportfahrten benutzt werden.

Nicht mit im Verbund-Abo ist die Seebodenalp. Dort kostet die Tageskarte für Erwachsene 15 Franken.

Hier gibt es mehr Informationen.

Top 4

Mit dem Top-4-Pass hast du Zugang zu den vier grossen Skigebieten Adelboden-Lenk (exkl. Kandersteg und Jaunpass), Gstaad (exkl. Glacier 3000), Jungfrau-Skiregion und Meiringen-Hasliberg. Dazu kommen weitere Verbilligungen (wie Hotelübernachtungen an bestimmten Tagen) im Winter und Sommer in den Destinationen.​

Gstaad wird den 2017 ins Leben gerufenen Top-4-Verbund 2025 verlassen und zum Magic Pass wechseln.

Hier gibt es mehr Informationen.

TopCard

Die TopCard ist die Jahreskarte für Davos Klosters (ohne Schatzalp), Arosa, Lenzerheide und Laax. Sie gilt im Winter wie auch im Sommer. Dazu gibt's drei Wahltage im Skigebiet Titlis-Engelberg (gültig vom 01.05.2024 bis 30.04.2025) sowie den Biketransport im Sommer.

Hier gibt es mehr Informationen.

Aletsch Arena

Die Skigebiete Riederalp, Bettmeralp und Fiesch-Eggishorn haben sich zur Aletsch Arena zusammengeschlossen.

Wer einen Saisonskipass löst, erhält in jedem der Partnergebiete 4 Vallées, Porteil du Soleil, La Fouly und San Domenico Ski (Italien) fünf Gratis-Skitage. Zudem kannst du drei Tage im Skigebiet Feldberg im Hochschwarzwald geniessen.

Hier gibt es mehr Informationen.

Valais Mountain Card

Zum Abschluss noch die Valais Mountain Card. Dies ist kein Verbund-Skipass, sondern eine Karte, welche dir immer den vorteilhaftesten Preis (4-Stunden-, Halbtages- oder Tageskarte) in den Partnerskigebieten berechnet, teilweise sind dies auch Einheimischen-Tarife. Ebenfalls mit dabei ist die Therme Leukerbad.

Du bezahlst 10 Franken für die Karte, mit welcher du dann in den 23 teilnehmenden Skigebieten direkt auf die Piste kannst und dir automatisch der beste Preis verrechnet wird.

Hier gibt es mehr Informationen.

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Historische Bilder der bekanntesten Schweizer Skigebiete
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Das verschneite Dorf Engelberg im Winter.
quelle: ullstein bild / ullstein bild dtl.
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20 Kommentare
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    Wegen Bürgerdienst-Initiative: SP schlägt 38-Stunden-Woche vor – die Sonntagsnews
    Vorenthaltene Informationen aus dem Iran, möglicherweise gelockerte Emissionsvorschriften und die Forderung nach einer 38-Stunden-Woche: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

    Die iranischen Behörden haben nach Angaben von «SonntagsBlick» der Schweiz Informationen über den in iranischer Haft verstorbenen Schweizer vorenthalten. Er sei im November 2024 wegen Verdachts auf Spionage verhaftet worden, schrieb die Zeitung. Die Schweizer Botschaft in Teheran sei erst am 10. Dezember darüber informiert worden. Die lokalen Behörden hätten zudem zunächst einen falschen Namen genannt. Die Botschaft habe täglich versucht, mehr zu erfahren, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mit. Erst am 31. Dezember sei klar gewesen, dass es sich tatsächlich um einen Schweizer handelte.

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