US-Aussenminister John Kerry hat das Vorgehen der Terrormiliz IS im Irak und Syrien als Völkermord an religiösen Minderheiten bezeichnet. «Nach meiner Beurteilung ist das, was der IS Christen, Jesiden und Schiiten antut, Völkermord», sagte er in Washington.
Die Terroristen vergewaltigten Frauen, enthaupteten Geistliche und gingen mit unmenschlicher Gewalt gegen «Ungläubige» vor, sagte Kerry am Donnerstag vor den Medien in der US-Hauptstadt. Die Einschätzung sei durch eine Untersuchung der USA unterlegt.
Kerry fügte jedoch hinzu: «Ich bin kein Richter». Die volle Faktenlage müsse durch eine unabhängige Untersuchung ans Licht gebracht werden.
Das US-Repräsentantenhaus hatte die Regierung am Montag in einer einstimmig verabschiedeten Resolution aufgefordert, die Gräueltaten der IS-Miliz offiziell als «Völkermord» zu bezeichnen. Die Dschihadisten kontrollieren weite Landesteile im Irak und in Syrien und riefen in den von ihnen beherrschten Gebieten einen islamischen Gottesstaat aus.
Die USA fliegen seit dem Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die gemässigte Opposition gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Sie werden von US-Spezialkräften unterstützt. (sda/dpa)