Wahlen 2015 - NR: SVP legt in mehreren Kantonen zu

Wahlen 2015 - NR: SVP legt in mehreren Kantonen zu

18.10.2015, 15:24

Die Prognosen scheinen sich teilweise zu bestätigen: Nach ersten Resultaten und Hochrechnungen zeichnen sich im Nationalrat Sitzgewinne für die SVP ab. Die FDP muss in manchen Kantonen Sitze abgeben, in anderen stehen ihre Chancen gut.

In Appenzell Ausserrhoden hat die SVP den einzigen Nationalratssitz erobert, der durch den Wechsel von FDP-Nationalrat Andrea Caroni in den Ständerat frei geworden war. Gewählt wurde der 36-jährige SVP-Mann David Zuberbühler.

Auch der Kanton Uri wird im Nationalrat neu nicht mehr von der FDP, sondern von der SVP vertreten. Das Stimmvolk hat SVP-Regierungsrat Beat Arnold zum Nachfolger der zurücktretenden Gabi Huber gewählt. Die Kandidatinnen der CVP und der Grünen mussten sich geschlagen geben. Die FDP hatte den Urner Nationalratssitz nach über 100 Jahren kampflos aufgegeben.

Landolt wiedergewählt

Im Kanton Glarus hat BDP-Präsident Martin Landolt die Wiederwahl in den Nationalrat geschafft. Landolt, der den einzigen Glarner Nationalratssitz hält, war von SP-Kantonsrat Jacques Marti herausgefordert worden.

Keine Veränderung gibt es auch in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Obwalden und Nidwalden: In Appenzell Innerrhoden wurde Daniel Fässler von der CVP wiedergewählt, in Obwalden Karl Vogler von der CSP. In Nidwalden ist Peter Keller von der SVP im Amt bestätigt worden.

Gewinne für SVP und FDP

Aus anderen Kantonen liegen erst Hochrechnungen oder Zwischenresultate vor. Diese ergeben ein uneinheitliches Bild. In mehreren Kantonen zeichnen sich jedoch Gewinne für die SVP und die FDP ab.

Im Kanton Aargau könnten die SVP und die FDP je einen Sitz gewinnen, die SP einen verlieren. Im Kanton Thurgau könnte die FDP den vor vier Jahren verlorenen Nationalratssitz von der GLP zurückerobern. Die SVP würde gemäss dem Zwischenergebnis mit drei von sechs Sitzen stärkste Partei bleiben.

Verluste für Grüne und GLP

Auch im Kanton St. Gallen zeichnen sich Gewinne für die SVP und die FDP ab. CVP, SP, Grüne, aber auch die GLP müssten teilweise markante Verluste hinnehmen. Die grösseren Städte sind allerdings noch nicht ausgezählt.

Im Kanton Luzern gewinnen laut ersten Hochrechnungen die SVP und die SP je einen Nationalratssitz. Die Grünen und die Grünliberalen würden beide ihren einzigen Sitz verlieren. Damit würden Louis Schelbert und Roland Fischer abgewählt.

Gewinn für die SP

In Basel-Stadt wiederum steht die SP nach Auszählung der brieflichen Stimmen vor dem Gewinn des dritten der fünf Nationalratssitze, dies zulasten der CVP. Im liberalen Lager bahnt sich eine Ablösung der FDP durch die im Stadtkanton eigenständige Liberale Partei (LDP) an. Die Urnenstimmen stehen noch aus.

Im Kanton Solothurn verliert voraussichtlich die CVP einen ihrer beiden Nationalratssitze. Weil alle sieben Bisherigen noch einmal angetreten sind, aber nur noch sechs Sitze zur Verfügung stehen, muss einer der amtierenden Nationalräte über die Klinge springen. In den Kantonen Baselland und Jura zeichnet sich keine Veränderung ab.

SP-Fraktionschef droht Abwahl

Im Kanton Schwyz droht der Bisherige Andy Tschümperlin von der SP abgewählt zu werden. Gemäss dem Resultat aus 29 von 30 Gemeinden verliert der SP-Fraktionschef den Sitz an die SVP.

Im Kanton Zürich wird die SP dagegen gemäss einer ersten Hochrechnung zwei Nationalratssitze gewinnen, FDP und SVP je einen. Verlierer sind die Grünliberalen, die Grünen und die BDP mit je einem Sitzverlust.

Wie erwartet stehen die Chancen für «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel gut, für die SVP in den Nationalrat einzuziehen. Nach Auszählung von 53 der 184 Gemeinden und Stadtkreisen vereinigte Köppel kantonsweit am meisten Stimmen auf sich. Schlecht sieht es für Christoph Mörgeli aus.

Zitterpartie für Martullo-Blocher

Im Kanton Graubünden sieht es nach einer Zitterpartie für SVP-Kandidatin Magdalena Martullo-Blocher und den Grünliberalen Josias Gasser aus. Gemäss dem ersten Zwischenresultat würde der GLP-Mann Gasser seinen Sitz verlieren.

Dieser ginge an die kleine bürgerliche Listenverbindung von BDP, CVP und FDP. Profitieren würde die FDP, die vor vier Jahren ihren Sitz an die GLP verloren hatte. BDP und CVP würden ihren Sitz verteidigen.

Allerdings hat die SVP intakte Chancen aufzuholen und den GLP-Sitz zu holen. Die SVP käme dann auf zwei Sitze. Profitieren würde Magdalena Martullo-Blocher, die zusammen mit dem bisherigen SVP-Nationalrat Heinz Brand nach Bern reisen würde. (sda)

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