In Libyen sind nach Angaben der Behörden rund 600 Flüchtlinge festgenommen worden, die auf dem Weg nach Europa waren. Die Menschen aus verschiedenen afrikanischen Ländern seien am Samstag bei einer Grossrazzia im Raum Tripolis gefasst worden, sagte ein Vertreter des Grenzschutzes.
Die Festgenommenen hätten über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. Sie seien in Flüchtlingslager in Tripolis gebracht worden.
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi versinkt Libyen immer tiefer im Chaos. Dieses wird von kriminellen Schleppern ausgenutzt, die am Elend der Flüchtlinge verdienen wollen.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Flüchtlingstragödien im Mittelmeer hatten die EU-Aussenminister vor wenigen Tagen das Konzept einer Marinemission gebilligt, mit der gegen Schlepperbanden vorgegangen werden soll.
Geplant ist unter anderem ein Vorgehen gegen Schlepperboote in internationalen und libyschen Hoheitsgewässern und als mögliche weitere Stufe auch gegen Einrichtungen der Schleuser an Land. Allerdings machen die Europäer das militärische Vorgehen gegen die Schlepperboote von einem UNO-Mandat beziehungsweise dem Einverständnis der libyschen Behörden abhängig. (feb/sda/afp)