JUSO-Versammlung mit 250 Delegierten in Bern.Bild: KEYSTONE
29.03.2015, 19:4930.03.2015, 09:55
Die JUSO Schweiz fordert einen Mindestlohn für Lehrlinge. In Bern verabschiedeten am Sonntag 250 Delegierte ein Positionspapier, das auch mehr Schutz, Mitsprache, Perspektive und Gerechtigkeit für Lernende verlangt.
«Mehr Demokratie: Der Weg zu einer besseren Berufsbildung», lautet der Titel des Papiers. Gerade junge Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen seien besonders hart von stagnierenden Löhnen, zunehmendem Druck und mangelnder Mitbestimmung betroffen, schreiben die Jungsozialisten in einer Mitteilung.
Weiter verlangen sie ein Recht auf Weiterbeschäftigung nach der Lehrzeit und zwei bezahlte Stunden pro Woche zum Lernen und Arbeiten für die Berufsschule. Die Kantone müssten zudem die Lehrverhältnisse besser kontrollieren. Die JUSO kündigte an, «mittels einer gross angelegten Kampagne» Druck zu machen.
Die junge Generation verdiene eine bessere Behandlung, so das Credo der Delegierten. «Deshalb kämpfen wir laut für neue, gerechtere Formen des Wirtschaftens», sagte JUSO-Präsident Fabian Molina gemäss Mitteilung vor den Delegierten.
Sozialistische Friedenspolitik
In der Aussenpolitik fordert die JUSO eine «sozialistische Friedenspolitik». Im dazu am Samstag verabschiedeten Positionspapier kritisiert die Partei, dass die Schweiz «mit Waffenexporten, als Umschlagplatz für Geldwäscherei und durch eine Politik der Abschottung» derzeit eher Teil des Problems als der Lösung sei. Die Schweiz müsse in der Aussenpolitik ihre Verantwortung wahrnehmen.
JA zur Präimplantationsdiagnostik
Weiter fassten die Delegierten die Parolen für die Eidg. Abstimmung am 14. Juni. Zur Präimplantationsdiagnostik fassten sie nach «fundierter Diskussion» die Ja-Parole. Auch alle anderen drei Vorlagen – die Stipendien-Initiative, die Änderung des Radio- und Fernsehgesetzes sowie die Erbschaftssteuer-Initiative – unterstützen die Jungsozialisten.
Hinter der Erbschaftssteuer-Initiative steht unter anderem die JUSO-Mutterpartei, die SP.
Bei den eidgenössischen Wahlen vom Oktober will die JUSO Schweiz ihren Wähleranteil auf ein Prozent steigern. Bei den eidgenössischen Wahlen von 2011 hatte die JUSO einen Wähleranteil von 0,91 Prozent erreicht und drei Nationalratssitze errungen. (sda)
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Man kann nicht den Rechtsaussen-Parteien vorwerfen stumpfe Polemik fern der gesellschaftlichen und weltpolitischen Realität zu betreiben, wenn man selbst ebenfalls kein Interesse an der Realität hat und das Gleiche einfach von der anderen Seite her betreibt.
Klar, Idealisten braucht es immer ein bisschen, aber die JUSO nimmt sich mit der rein ideellen Politik selbst die Glaubwürdigkeit als aktive Kraft in der Politik.