Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Psychologie. Wörtlich übersetzt ist sie die «Seelenkunde» und sie befasst sich mit dem Verhalten und Erleben des Menschen, seiner Entwicklung im Verlauf seines Lebens und allen dafür massgeblichen inneren und äusseren Ursachen und Bedingungen.
Was könnte spannender sein?
Obwohl ich heute nicht «auf dem Beruf» arbeite, bin ich sehr dankbar, diese wunderbare Disziplin gelernt zu haben, die in sich wieder eine unglaubliche Vielfalt an Subdisziplinen beinhaltet.
Mit diesem wunderbaren Fachgebiet gehen denn auch eine ganze Flut an Stereotypen und Vorurteilen einher, auf welche man als PsychologIn immer wieder – mehr oder weniger sanft –aufmerksam gemacht wird. Diese habe ich hier, in nicht ganz ernst gemeinter Manier, zusammengefasst.
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Du analysiersch mich jetzt sicher grad. Hehehe.
Was ich sage: Nenei, kei Angscht.
Was ich denke: Aha, paranoide Ansätze und Ich-Bezug. Spannend. Ich wünschte, er wäre mein Patient.
Was ich WIRKLICH denke: Haha, lueg, es Eichhörndli. Was muesi nachher im Migros na chaufe? Shit, wänn isch scho wieder Kartonsammlig?
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Dini Usbildig isch sicher na praktisch im Alltag.
Was ich sage: Nenei, das macht kein Underschied.
Was ich denke: Ich manipuliere euch alle mit meinen Psychofilterwellen und lese eure Gedanken.
Was ich WIRKLICH denke: Oh Gott! Ich wott mal EIN Tag nüt mit Mänsche z'tue ha. Gönd bitte eifach alli weg!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Du bisch Psychologin? Chasch mer demfall Medis verschribe?
Was ich sage: Nenei, das chönd nur Psychiäter.
Was ich denke: Ich komme an alles ran, was du dir in deinen wildesten Träumen ausmalen kannst, wenn du jetzt nur persistent bleibst und darauf beharrst, dass Psychologen und Psychiater «imfall eigentlich dasselbe» sind.
Was ich WIRKLICH denke: HÄSCH S’GFÜHL ICH WÜRD SO ABEKÄMPFT USGSEH, WÄNN ICH MIR SÄLBER ZÜG CHÖNT VERSCHRIIBE? UND MEINSCH ICH WÜRD I MINE GEDANKE UMESCHREIE?
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Psychologie isch chli wie Esotherik und so, oder?
Was ich sage: Nei, es isch es bitzli komplizierter als dä Vergliich, aber das würd glaub chli zlang gah zum Erchläre.
Was ich denke: Wenn ich nun aktiv mein Gehirn für zehn Minuten runterfahre, dann raste ich eventuell nicht aus.
Was ich WIRKLICH denke: AAAAAAAH! STIIIIIIIRB!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Psychologie studiered imfall nur Lüt, wo sälber psychischi Problem händ.
Was ich sage: Ahja? Interessant.
Was ich denke: Was für eine grossartige Aussage, die ich noch nie gehört habe und die bestimmt auf fundierten wissenschaftlichen Daten beruht und nicht einfach dahergelabert ist.
Was ich WIRKLICH denke: Go fuck yourself. LOL
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Isch das nöd chli komisch, Gäld mitem Leid vo andere Lüt zmache?
Was ich sage: Frögsch das din Arzt amigs au?
Was ich denke: Jö, passive Aggression.
Was ich WIRKLICH denke: Isch das nöd chli komisch, dass du mich mit so Seich törfsch zuelabere, ohni dass ich öpis defür überchum?
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Ich han e Kollegin, däre ihrere Schwöschter ihri Mitarbeiterin hät gseit, Psychologie seg reine Humbug.
Was ich sage: Ohje.
Was ich denke: Scheisse, schon wieder eine Patientin weniger.
Was ich WIRKLICH denke: Villicht sött d’Mitarbeiterin vo de Schwöschter vo dinere Kollegin mal öper träffe. Weisch wer? Dini Mueter.
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Letscht Wuche hani s’erst Mal jede Tag Überstunde gmacht. OMG! Ich glaub, ich han imfall es Burn-out.
Was ich sage: Ohje, das tut mir leid. Ein Burn-out hat gewisse Charakteristiken. Google die doch mal, und wenn du überzeugt bist, ein Burn-out zu haben, wende dich an einen Spezialisten.
Was ich denke: MONEY MONEY MONEY, MUST BE FUNNY ...
Was ich WIRKLICH denke: Nach diesen Kriterien hätte wohl sogar meine Katze ein Burn-out.
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Du bist Psychologin? Hast du eine Praxis?
Was ich sage: Nein, ich habe Arbeits- und Organisationspsychologie studiert.
Was mein Gegenüber sagt: Ah, also therapierst du Menschen in Firmen?
Was ich sage: Nein, ich arbeite nicht therapeutisch, sondern in der Organisationsentwicklung.
Was mein Gegenüber sagt: Ah, so Burn-out und
so?
Was ich sage: Nein, eben, ich therapiere keine Menschen, ich unterstütze die Firma bei gewissen Massnahmen.
Was mein Gegenüber sagt: Achsoooooo. So Gruppentherapie mit dem Chef.
Was ich sage: Nein, ich ... Ja. Genau. So Gruppentherapie mit dem Chef.
Was ich denke: Das nächste Mal sage ich einfach, ich sei «Psychologieabsolventin auf Jobsuche» – die häufigste Art Psychologin, die es gibt.
Was ich wirklich denke: Du bisch Arzt? Für Tier? Ah, für Mänsche. Für weli Tier dänn? Ah, Frauearzt? Ja, gäll, es git ja au wiiblichi Tier. Weli Tier häsch am liebste?
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Weisch du jetz, was ich dänke? *zwinkerzwinker* *härelähn* *hehehe*
Was ich sage: Ähm, nei, leider nöd, ich bin Psychologin, nöd de Mike Shiva.
Was ich denke: Ja, und ich finde meine Brüste auch sehr okay.
Was ich wirklich denke: GOTTLOB NÖD! BHÜET MI DE HÜEHNERVOGEL!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Du bisch Psychologin? Ich han mal e Frag. Also, wonich öpe 4i gsi bin, hani mal ...
Was ich sage: Aha. Mhm. Isch wahr? Achja? Interessant. Und dänn? Wahnsinn. Ui.
Was ich denke: Ich kann mir nichts
Spannenderes vorstellen, als an einer Party mit einem fremden Mann darüber zu reden,
dass er als Junge in Arielle, die Meerjungfrau, verliebt war und deshalb nun
Bindungsängste bekommt, wenn er Meerwasser riecht.
Was ich wirklich denke: HAU! AP!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Bis doch mal ehrlich: Depression isch oft nur e Usred. Sobald mir öper e Röntgeufnahm vo sinere Depression chan zeige, glaub ich dra, dasser eini hät.
Was ich sage: Ich glaub, es isch es biiiiirebitzeli komplexer als das.
Was ich denke: 21. 22. 23. 24. 25. ...
Was ich wirklich denke: Und sobald mir öper e Röntgeufnahm vo dim Charakter chan zeige, glaubi dra, dass du eine häsch!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Psychologin? Ihr sind all so chli «Fühlsch mi, gspürsch mi», gäll?
Was ich sage: Nenei, nöd alli.
Was ich denke: Oh, welch origineller Ausdruck. Ob sie den wohl selber erfunden hat? Er umfasst meine gesamte Berufsgruppe einfach vorzüglich.
Was ich wirklich denke: Voll. Simmer. Alli. Drum interessiert's mich au grad so wahnsinnig brännend, was du mir z’verzelle häsch, obwohl mir ois überhaupt nöd känned. Chum, mir mached es Gspröchsgfäss uf und bräched oisi Gfühl abe. Tanzend. Im Mondliecht. Namasté.
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Und dänn ich so, und dänn sie so, und dänn ich so. Und weisch, mir isch das so mega näch gange, dass sie s’gliche Parfum kauft hät wie ich. Das isch MIN Duft. Sie WEISS das. Und ich dänn so und sie so und ich so ...
Was ich sage: Ohje. Es tut mir leid, dass du dich deswegen schlecht fühlst.
Was ich denke: Piiiiiiiiiiiiiiiiep....
Was ich wirklich denke: Dale a tu cuerpo alegria, Macarena. EEEEEEEH, MACARENA!
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Häsch du eich sälber au psychischi Problem?
Was ich sage: Nei.
Was ich denke: UHUERE!
Was ich wirklich denke: Bei mir ist alles in Mutter ... äh ... Butter.
____________________________________________________
Was mein Gegenüber sagt: Ach, du bisch Politikwissenschaftler? Wirsch jetzt Bundesrat, haha?
Was ich sage: Nei, de Studiengang isch kei praktischi Usbildig zum Politiker.
Was ich denke: Wäre ich Bundesrat, gäbs ein Gesetz gegen dooflustige Fragen.
Was ich wirklich denke: Wäre ich doch Psychologe geworden, dann gäbs wenigstens eine Auswahl an Stereotypen und nicht die eine, immer gleiche Frage.
*Talking about stereotypes*