Das Macbook Pro war einmal der beste tragbare Personal Computer. Mit unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man die Gesamtkosten (TCO) anschaute.
Dann lancierte Apple 2015 einen neuen Tastatur-Mechanismus, der nach seinem Design «Butterfly» genannt wurde, und die Dinge liefen aus dem Ruder.
Zwar wurde beim Butterfly-Mechanismus mehrmals nachgebessert, doch die Probleme blieben. So sah ich mich schliesslich im Mai dieses Jahres gezwungen, vom Kauf eines neuen Macbooks abzuraten. Zu gross, respektive unabwägbar, erschien das Risiko eines Tastatur-Versagens.
Knapp zwei Monate später erreicht uns aus Asien die Meldung, dass sich die Situation grundlegend ändern soll. Und viele Macbook-Interessenten dürften aufatmen.
In einem am 4. Juli veröffentlichten Bericht prognostiziert der renommierte Analyst und Apple-Kenner Ming-Chi Kuo, dass Apple ein neues Tastaturdesign einführen wird. Der neue Tasten-Mechanismus (Schere statt Schmetterling) soll länger halten und einen besseren Anschlag bieten.
Dazu muss man wissen, dass Apple schon früher auf einen Scheren-Mechanismus gesetzt hatte, dann aber auf den schlankeren Schmetterlings-Mechanismus umstellte, weil sich damit etwas dünnere Macbooks bauen liessen.
Die neue Scheren-Tastatur sei anders als alles, was bisher in einem MacBook zu finden war, schreibt 9to5Mac. Angeblich sind die Tasten mit Glasfaser verstärkt. Apple-Fans, die mit der Butterfly-Tastatur ihre Mühe hatten, dürfen optimistisch sein, was die Rückkehr zu Scherenschaltern angehe.
Lanciert wird die neuartige Tastatur angeblich mit dem nächsten Macbook Air, noch 2019. Und das MacBook Pro erhalte auch die neue Tastatur, allerdings erst ab 2020.
Dies ist die Prognose von Kuo, der in der Vergangenheit mit vielen Prognosen zu neuen Apple-Produkten richtig lag.
Glaubt man dem gut vernetzten Analysten, dann ist die Butterfly-Tastatur für den Hersteller ein Fiasko.
Abgesehen vom Image-Schaden, der durch die negative Berichterstattung immens sein dürfte, gab es beträchtliche finanzielle Mehrkosten. Zum einen durch eine unbekannte Anzahl von retournierten, defekten Macbooks. Zum andern durch angeblich höhere Kosten in der Produktion.
Weil es in den Fabriken grossen Ausschuss gebe, sei die Butterfly-Tastatur teuer in der Herstellung, will Kuo von Informanten erfahren haben. Zwar werde auch die neue Macbook-Tastatur immer noch mehr kosten als eine durchschnittliche Laptop-Tastatur, behauptet der Analyst. Doch sei sie für Apple insgesamt billiger als die Butterfly-Komponenten.
Apple hat in den letzten vier Jahren vier Generationen von Schmetterlingstastaturen auf den Markt gebracht und erfolglos versucht, die Probleme in den Griff zu kriegen. Jedoch halten die Beschwerden bis heute an, wegen festsitzender Tasten, ungewollt wiederholter Tasteneingaben und einem lauten Knistern beim Drücken jeder Tastenkappe.
Sollte Apple tatsächlich das Tastatur-Design grundlegend ändern, ist dies noch kein Garant für eine sorgenfreie Zukunft. Zuerst muss sich die neue Mechanik im Alltag bewähren. Ein Schritt in die richtige Richtung ist es alleweil.
Bleibt die bange Frage, was der Hersteller für das hoffentlich bald erhältliche neue Macbook Air verlangen wird. Angesichts der 2018 mit den iPhones eingeschlagenen Preispolitik ist eher nicht mit einem Schnäppchen zu rechnen.
Daher: Preis-Leistung mehr als top.