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Neues Design, neue Funktionen: Apple überholt das iPad und erhöht Preise

Neues Design, neue Funktionen: Apple überholt das iPad und erhöht die Preise massiv

Überraschend hat Apple neue iPads vorgestellt. Hier sticht besonders das bislang günstigste iPad heraus, das endlich ein modernes Design erhält – dafür rund 200 Franken teurer wird. Das iPad Pro kommt nun mit M2-Chip.
19.10.2022, 09:1019.10.2022, 09:10
Jan Mölleken / t-online
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t-online

Altes iPad adé: Apple hat die neue Version des iPads und eine verbesserte Variante des iPad Pro vorgestellt. Der Star der Ankündigung ist dabei das neue iPad (10te Generation). Erstmals überholte Apple auch bei seinem Einsteiger-Gerät das Design grundlegend.

Das neue iPad der zehnten Generation gibt es ab 500 Franken, neu auch in Pink, Blau und Gelb.
Das neue iPad der zehnten Generation gibt es ab 500 Franken, neu auch in Pink, Blau und Gelb.

Auf den ersten Blick fällt auf: Der Home-Button fehlt im neuen Modell. Wer jedoch auf eine True-Depth-Kamera mit Face ID hofft, wie sie etwa in iPad Air und iPad Pro stecken, wird enttäuscht. Der Fingerabdrucksensor wanderte lediglich in den Power-Knopf auf der Gehäuseseite. Dafür ist das Display jetzt etwas grösser geworden (10.9 Zoll) und der Displayrahmen schmaler.

Die Tastatur kostet 269 Franken extra.
Die Tastatur kostet 269 Franken extra.

Das neue iPad der zehnten Generation ist nicht kompatibel mit den Tastaturen für das kleine iPad Pro oder dem iPad Air. Darum braucht man eine neue Tastatur: das Magic Keyboard Folio für 269 Franken.

Ebenfalls neu ist, dass das Alugehäuse jetzt ebenfalls in die neue, kantige Formsprache der übrigen iPads übersetzt wurde. Das Gerät mit Alu-Gehäuse ist nun neben Silber zudem, in den Farben Pink, Blau und Gelb erhältlich, statt wie bisher nur Silber oder Space Grau.

Die 12 MP-Frontkamera ist nun erstmals auf der Längsseite des Geräts. Damit sieht es bei Videotelefonaten im Querformat erstmals bei diesem iPad nicht mehr so aus, als würde man am Gesprächspartner vorbei schauen – eine willkommene Änderung, die hoffentlich auch bei den restlichen Geräten folgt. Auf der Rückseite zog nun erstmals eine 12-MP-Kamera ein, die das in die Jahre gekommene 8-MP-Modell der Vorgänger endlich ablöst.

Auch in Sachen Datenverbindung holt Apple sein günstigstes Tablet in die Jetzt-Zeit: WLAN 6 und 5G versprechen schnelle Datenverbindung, der alternde Lightning-Anschluss ist ausserdem einem zeitgemässen USB-C-Anschluss gewichen. Diese Neuerung sorgt jedoch für eine merkwürdige Krücke an anderer Stelle: Denn auch dieses Modell ist nicht mit der zweiten Generation des Apple Pencil kompatibel – statt dessen muss weiterhin der Apple-Stift der ersten Generation von 2015 genutzt werden.

Das Problem: Dieser alte Stift wird nicht per Induktion an der iPad-Seite geladen, wie es beim aktuellen Modell für iPad Air, iPad Mini und iPad Pro der Fall ist. Er muss weiterhin in ein Gerät mit Lightning-Anschluss gesteckt werden – und dafür braucht man beim neuen iPad dann einen USB-C auf Lightning-Adapter, eine wenig elegante Lösung.

Natürlich steckt auch ein schnellerer Chip im Gerät: Der nun genutzte A14 soll etwa 20 Prozent mehr Leistung bieten als der A13 aus dem Vorgängermodell. Alles in allem eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger – die sich jedoch auch im Preis bemerkbar macht: 500 Franken kostet das neue Tablet der zehnten Generation. Das sind rund 200 Franken mehr als der Vorgänger. Bislang erhielt man das Einsteiger-iPad der neunten Generation ab 300 Franken. Es bleibt weiter erhältlich, dessen Preis wurde aber – vermutlich wegen des starken Dollarkurses – auf 380 Franken angehoben.

Neues iPad Pro mit M2-Chip und Preisschub

Bild

Von aussen nicht sichtbar sind die Änderungen, die Apple am iPad Pro vollzogen hat. Die kostspieligste und leistungsfähigste Variante des Apple-Tablets behält das gleiche Gehäuse, wurde aber durch den M2-Chip in bestimmten Anwendungen deutlich beschleunigt.

Ausserdem unterstützt das neue iPad Pro den derzeit schnellsten WLAN-Modus Wifi 6E.

Eine echte Neuerung ist ausserdem der Apple Pencil Schwebemodus. Dadurch wird der Pencil bereits bei einem Abstand von 12 Millimetern zum Display erkannt – sodass etwa schon eine Vorschau angezeigt werden kann, wo genau die Spitze des Stift auf dem Display malen wird. Ausserdem verbessert des die Kritzel-Funktion, indem sich die Textfelder schon bei der Annäherung des Stifts erweitern. Wie praktisch das im Alltag wirklich ist, wird erst ein Test zeigen.

Auch hier müssen sich Interessenten übrigens mit einem Preisanstieg anfreunden: Das günstigste iPad Pro 11-Zoll startet mit 128 GB Speicher nun bei 929 Franken und das iPad Pro 12.9 Zoll mit 128 GB Speicher kostet nun 1249 Franken. Die Preise verstehen sich für die WLAN-only-Modelle ohne Mobilfunk-Verbindung und ohne Zubehör. Der Apple Pencil (2. Generation) kostet zusätzlich 139 Franken, das Magic Keyboard 369 Franken.

Ein grosser und ein subtiler Schritt für die iPad-Familie

Das neue iPad ist das längst überfällige Update des günstigen Tablets. Die Neuerungen wirken angemessen – einzig die Adapterlösung mit dem Apple-Pencil ist unglücklich und wirkt etwas Apple-untypisch. Erfreulich ist zudem, dass Apple das Vorgängergerät weiter verfügbar hält – auch weil das günstigste Tablet im grossen Stil im Bildungsbereich eingesetzt wird. Der gestiegene Preis ist für Käufer natürlich bedauerlich – der Gegenwert ist bei beiden Geräten aber noch vollkommen angemessen.

Das iPad Pro ist nur ein technisches Upgrade: Der M2-Chip bietet vor allem für bestimmte Zielgruppen mehr Leistung – Besitzer des M1-Modells dürften eher keinen Grund sehen, auf das neue Gerät aufzurüsten. Ob der Schwebemodus hier ein Argument sein kann, wird ein Test zeigen müssen.

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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der/die Waldpropaganda
19.10.2022 13:58registriert September 2018
Macht ja gar kein Sinn. Das normale iPad hat der Preis des iPad Air ist aber schlechter, sieht aber genau aus und hat quasi die gleichen Funktionen.
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fidget
19.10.2022 11:05registriert Dezember 2018
Die Preise sind nur noch krank. Ich habe mir letztes Jahr ein iPad Pro (3. Gen) gekauft und bezahlte 800.-. Ich fand das schon genug, dafür dass ich es mehr oder weniger für den Medienkonsum auf dem Sofa verwende. Nun aber knapp 1000.- zu verlangen für das Standard-iPad ist jenseits von Gut und Böse.
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