61 Modelle im grossen Ökocheck: So sauber ist dein E-Auto, Benziner oder Hybrid wirklich
Die Ökologie wird immer bedeutender: Für mehr als zwei Drittel der Autokäufer in Deutschland ist Nachhaltigkeit inzwischen ein wichtiger Aspekt der Kaufentscheidung. Das zeigt eine Untersuchung der Unternehmensberater von Capgemini.
Nur: Welches Modell ist sauber, welches ist es nicht? Dem Effizienzlabel im Autohaus sollten Kunden in dieser Frage lieber nicht vertrauen. Und der Hersteller-Werbung voll grüner Wiesen und gesunder Wälder natürlich noch viel weniger. Gute Antworten hingegen liefert der Öko-Check von Green NCAP. Hier sind die aktuellen Testergebnisse.
Neben Benziner, Diesel, Elektroauto, Hybrid und Plug-in-Hybrid (PHEV) wurden auch Modelle bewertet, die mit Erdgas (CNG) betankt werden. Dabei gibt es drei Schwerpunkte:
- Schadstoffemissionen
- Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch
- klimaschädliche Treibhausgase
Insgesamt 61 Autos wurden geprüft – ausgewählt unter anderem mit Blick auf unterschiedliche Antriebsarten, Karosserieformen und Verkaufszahlen in Europa.
Das sind die Besten
Die Prüfung der Autos führt zu einer Punktevergabe. Daraus wiederum ergibt sich eine Bewertung in Sternen. Maximal zehn Punkte und fünf Sterne können die besten Autos erreichen – im aktuellen Test gelingt diese Bestwertung lediglich sieben Modellen, die allesamt mit einem reinen Elektroantrieb ausgerüstet sind. Ganz vorn mit höchster Punktzahl liegen Fiat 500, Hyundai Kona und Renault Zoe.
- Der Fiat 500 verbraucht im Schnitt nur 20.9 Kilowattstunde (kWh) an Strom je 100 Kilometer und schafft damit eine realistische Reichweite von 230 Kilometern (km).
- Nur etwas höher liegt der Verbrauch im Hyundai Kona Electric (22.2 kWh/100 km). Mit dem 39.2 kWh grossen Standardakku des Testwagens liegt die realistische Reichweite allerdings nur bei 202 Kilometern. Optional gibt es aber einen mit 64 kWh deutlich grösseren Akku, der eine entsprechend höhere Reichweite bietet.
- Im Renault Zoe ergeben ein geringer Stromverbrauch von 22.3 kWh/100 km und der optionale 52-kWh-Akku des Testwagens (Basisversion: 41 kWh) realistische 319 Kilometer Reichweite.
Alle Ergebnisse im Überblick (Mobile-User? Scrolle nach rechts, um alle Daten in der Tabelle zu sehen)
So schneiden Plug-in-Hybride ab
Einmal mehr beweist der Test: Längst nicht alle Autos mit Plug-in-Hybrid sind umweltfreundlich. Toyota Prius (vier Sterne), Kia Niro, Renault Captur (je 3.5 Sterne) schneiden zwar besser ab als die meisten Autos mit Verbrennungsmotor. Den sauberen E-Autos fahren sie aber mit weitem Abstand hinterher. Und ein schweres SUV wie der Mitsubishi Outlander 2.4 PHEV (1.9 Tonnen) verbraucht einfach generell zu viel. Die Quittung: schlechte zwei Sterne.
Diesel höchstens Mittelmass
Auch der umstrittene Dieselmotor dürfte manchen seiner Fürsprecher enttäuschen. Volvo XC60 und Land Rover Discovery Sport – zwei ebenfalls schwere SUV – büssen Punkte durch hohen Spritverbrauch ein. Und für den CO2-Ausstoss des Jeep Renegade findet der am Test beteiligte ADAC nur drei Worte: «nicht mehr zeitgemäss». Beim Kia Sportage kommt ein hoher Ausstoss weiterer Schadstoffe hinzu. Mit nur 1.5 Punkten ist auch er einer der Schlechtesten im Test.
Bester Diesel im Test ist der Skoda Octavia Combi mit europaweit beliebtem 2.0-Liter-TDI-Motor und 110 PS. Unter anderem ein modernes Abgasreinigungssystem bringen ihm 3.5 Sterne ein.

