Der Internet-Vergleichsdienst Comparis hat seine alljährliche Smartphone-Studie veröffentlicht. watson fasst die wichtigsten und überraschendsten Erkenntnisse zusammen.
Nachhaltigkeit bleibe bei Schweizer Smartphone-Usern trotz gutem Willen «mehr Vorsatz als Tat», konstatiert Comparis aufgrund der repräsentativen Studie (siehe unten).
Zwar geben von Jahr zu Jahr mehr Befragte an, ihr Hauptgerät lange behalten zu wollen. Fakt sei allerdings:
Dieser Wert sei seit 2019 konstant. Nur gerade 11 Prozent würden ihr Gerät effektiv 4 Jahre oder länger besitzen. Und nur 15 Prozent hätten ihr Gerät schon 3 bis 4 Jahre.
45 Prozent der Befragten wollen wieder ein neues Android-Smartphone oder iPhone kaufen. Das sind zwar deutlich weniger als in der Vergangenheit (2019 waren es 57 Prozent). Dennoch erreiche so ein bedeutender Teil der User nicht «die erstrebte Haltedauer von 4 und mehr Jahren».
Signifikant mehr iPhone-User als Android-User wollen gemäss Comparis-Studie in den nächsten 12 Monaten ein neues Gerät kaufen. Mit einer Zustimmungsrate von 48 Prozent (unter 36-Jährige) bzw. 49 Prozent (36- bis 55-Jährige) wollen die Jüngeren deutlich öfter demnächst ein neues Smartphone kaufen als die über 55-Jährigen (35 Prozent).
Die Kaufbereitschaft sei in der Romandie deutlich höher (48 Prozent) als im Tessin (36 Prozent). In der Deutschschweiz planten 44 Prozent «einen zeitnahen Neukauf».
Als Hauptgerät nutzten 48 Prozent der Befragten ein iPhone. Was auffällt: Signifikant mehr junge Befragte (Altersklasse 18 bis 35 Jahre) haben ein iPhone als Hauptgerät.
Damit bleibe das Land fest in der Hand von Apple, konstatiert die Studienverfasserin Elisabeth Rizzi. Zum Vergleich: In Deutschland betrage der iPhone-Marktanteil knapp 30 Prozent, in Frankreich und Italien gar nur 21 Prozent.
Gut ein weiteres Drittel der befragten Personen besitzt als Haupt-Smartphone ein Samsung-Gerät.
Deutlich abgeschlagen, aber immer noch an dritter Stelle folgt mit gut 5 Prozent (der befragten Personen) der von den USA boykottierte chinesische Hersteller Huawei.
Spannende Erkenntnisse:
Grundsätzlich seien die Befragten zufrieden mit ihren Smartphones, hält Comparis fest. Stabile 37 Prozent störe nichts. Wer trotzdem etwas am Gerät zu bemängeln habe, störe sich wie schon im Vorjahr am häufigsten an der kurzen Akku-Laufzeit (26 Prozent). Signifikant zugenommen habe die Zahl der Personen, die sich an der Kameraqualität störe. Fehlendes 5G habe klar an Bedeutung verloren.
Trotz allgemeiner Teuerung sei die Zahlungsbereitschaft für ein neues Smartphone 2022 so hoch wie noch nie, heisst es in der Studie. Im Durchschnitt wollten die Befragten 555 Franken für ihr nächstes Smartphone ausgeben. 2019 seien es noch über 100 Franken weniger gewesen.
Ein deutlicher Graben zeigt sich zwischen den Apple- und Android-Usern. Signifikant mehr Android-User (38,3 Prozent) wollten maximal 400 Franken für ein neues Gerät ausgeben (gegenüber 11 Prozent der Apple-Nutzer). Dagegen sind deutlich mehr iPhone-User bereit, über 600 Franken für ein neues Gerät hinzublättern.
Smartphones werden in der Regel weiter neu gekauft in der Schweiz, wie Comparis konstatiert. Wie schon im Vorjahr sei weniger als jedes zehnte ein Occasionsgerät.
Der Anteil der Apple-Smartphones ist bei den Gebrauchtgeräten signifikant höher als Android (12 Prozent gegenüber 7 Prozent). Dazu Telekom-Experte Frick:
Was die Marktanteile der Mobilfunk-Anbieter betrifft, sei die Schweiz auch 2022 stabil geblieben. Platzhirsch Swisscom halte 37 Prozent. Allerdings gebe es bei den kleinen Providern signifikante Veränderungen, schreibt Comparis. So hätten Yallo (Tochterfirma von Sunrise) und Wingo (Tochterfirma von Swisscom) ihren Marktanteil deutlich ausbauen können. UPC Mobile existiere demgegenüber nicht mehr.
Die Erkenntnisse der Comparis-Smartphone-Studie basieren auf einer repräsentativen Befragung, die das Marktforschungsinstitut Innofact im Oktober 2022 unter 2100 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt hat.
(dsc)
Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
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