Unser Hunger nach mobilen Daten wächst unaufhaltsam. Aktuell verdoppelt sich das nachgefragte Datenvolumen alle 2 bis 2,5 Jahre. Gegenüber Januar 2010 werden zehn Jahre später 24'000 Prozent mehr Daten in der Schweiz benötigt.
Hauptgrund dafür sind die erweiterten Möglichkeiten. Das mobile Internet startete mit den ersten iPhones 2008 durch. Wirklich ab ging das Wachstum dann mit der 4G-Technologie ab 2012, befeuert durch die sozialen Medien wie Facebook und Co. Diese gab es zwar schon vorher, aber jetzt konnten sie mobil genutzt werden. Zusätzlich befeuert wurde das Wachstum durch beispielsweise Streamingdienste.
Die Verteilung der Geräte im mobilen Internet zeigt bei Swisscom einen klaren Sieger: Smartphones. Während 30 Tagen zwischen Mitte November und Mitte Dezember machten sie rund 80 Prozent der Geräte im mobilen Netz aus. Ihr Anteil an Downloads lag gar bei rund 90 Prozent.
So genau lässt sich dies aus verschiedenen Gründen nicht sagen. Michael Lieberherr von Swisscom sagt: «Dienste sind mehr und mehr End-to-End-verschlüsselt, wie dies etwa Apple macht. Dann gibt es auch sehr viele Anwendungen, auf die wiederum zahlreiche Drittdienste wie Akamai oder AWS zugreifen, was die Dateninterpretation nochmals verwässert. Die eigentlichen Inhalte sehen wir sowieso nicht.»
Was trotz der erwähnten Einschränkungen aber klar ist: Der Löwenanteil der Daten geht für Videos und Streaming drauf. Die «herkömmliche Kommunikation» dagegen braucht nur einen kleinen Anteil der Daten.
Unter der Woche sehen wir hier am Beispiel der Woche vom 29. November bis 5. Dezember jeweils einen ersten Höhepunkt um die Mittagszeit. Den Tagespeak erreichen wir normalerweise zwischen 20 und 21 Uhr.
Am Freitag ist dieser Peak abends weniger ausgeprägt, am Samstag und Sonntag fällt der Mittagshöhepunkt weg, dafür dauert der hohe Datenverbrauch am Sonntagabend länger als an anderen Tagen:
Blicken wir auf die Gemeindekarte der Schweiz, schwingen natürlich die einwohnerstarken Gemeinden in Sachen Datenvolumen oben aus. Ebenfalls hohe Volumen sind an den wichtigsten Verkehrskorridoren zu sehen, wie die Studie «Mobile Datennutzung in der Schweiz» vom Mai 2021 zeigt.
Der Vergleich zwischen 2017 und 2020 zeigt, dass in diesen dreieinhalb Jahren die Datenvolumen rund um diese Zentren anstiegen:
So weit, so klar. Berücksichtigen wir statt der Fläche die Anzahl Einwohner, so zeigte sich die Datennutzung 2017 im Swisscom-Netz relativ ausgeglichen.
Im Dezember 2020 lag sie dann im ländlichen Raum pro Einwohner deutlich höher. In ländlichen Gebieten mit weniger entwickelter Netz-Infrastruktur sind mobile Daten besonders wichtig geworden.
Schauen wir auf Mobiltelefone mit ausländischen SIM-Karten, welche das Swisscom-Netz nutzen: In der berücksichtigten Zeitspanne (10. November bis 10. Dezember 2021) wurden SIM-Karten aus 191 Ländern gezählt. Insbesondere von exotischen Ländern dürfte der Anteil im Swisscom-Netz durch mehr Roamingverträge höher sein als bei den Mitbewerbern.
SIM-Karten aus elf Nationen erreichten jeweils mindestens ein Prozent der gesamten ausländischen Geräte. Deutschland und Frankreich kommen dabei zusammen fast auf die Hälfte aller Geräte. Wohl auch durch die Pandemie beeinträchtigt, erreichten österreichische SIM-Karten nur 2,66 Prozent.
Wenn Leitungen und Geräte schneller werden, denken sich leider viele Entwickler „toll, da kann ich noch fancy XY einbauen“. Somit bleibt die Geschwindigkeit immer etwa gleich.