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Wer Googles Chrome-Browser auf einem Notebook nutzt, hat vermutlich schon bemerkt, welchen Effekt der Webbrowser auf die Akkulaufzeit hat: Chrome ist zwar flink wie ein Wiesel, aber auch ein Akku-Fresser. Google hat daher schon früher versprochen, Chrome energiesparender zu machen. Die bisherigen Updates haben die Situation leider nicht signifikant verbessert. Dies ist ein Steilpass für Microsoft, das mit dem neuen Browser Edge an Chrome verlorene Nutzer zurückgewinnen möchte. Diese Woche hat der Windows-Konzern daher das folgende Video veröffentlicht, das die Energieeffizienz des Edge eindrücklich vor Augen führt.
Im Video-Streaming-Test auf einem Surface Book mit Windows 10 saugt Chrome den Akku in nur 4 Stunden und 19 Minuten leer. Streamt man das gleiche Video in gleicher HD-Qualität bei gleicher Display-Helligkeit im Edge, geht dem Surface Book erst nach 7 Stunden und 22 Minuten die Energie aus. Microsofts Edge verlängert die Akkulaufzeit somit um satte 70 Prozent.
Microsoft hat zwei standardisierte Vergleichstests entwickelt, um den Energieverbrauch von Chrome, Edge, Firefox und Opera zu messen: Der erste Test simuliert das typische Surfverhalten auf populären Webseiten wie Facebook, Google, YouTube, Amazon etc., während der zweite misst, wie lange Videos in den getesteten Browsern gestreamt werden, bis der Akku leer ist.
Kann man einem Vergleichstest trauen, der von einer beteiligten Firma durchgeführt wird? Natürlich nicht. Darum haben wir's selbst nachgeprüft. Auf einem fast neuen Surface Book mit Windows 10 haben wir nacheinander mit der neusten Version von Edge, Chrome, Firefox und Opera die ersten 60 Minuten des Films «Django Unchained» via Netflix im Vollbildmodus gestreamt. Der Akku des Surface Book war bei jedem Testdurchgang zu 100% geladen. Die Display-Helligkeit war jeweils auf 100% eingestellt, der Stromsparmodus von Windows 10 deaktiviert. Und das sind die Resultate:
Opera hat eine eigene Energiesparfunktion. Wir haben den Akkuverbrauch daher zuerst ohne Energiesparfunktion und ein zweites Mal mit aktivierter Energiesparfunktion gemessen.
Unser eigener Test bestätigt Microsofts Behauptung. Zumindest beim Netflix schauen im Akkubetrieb ist der neue Edge deutlich stromsparender als Chrome und Firefox.
Bei unserem Test hält der Laptop-Akku mit Edge 87% länger als mit Firefox und Opera und 63% länger als mit Chrome, dies verlängert die Laufzeit um mehrere Stunden. Wird die Energiesparfunktion im Opera aktiviert, läuft Edge noch 38% länger. Das ist mehr, als Microsoft verspricht: Laut Microsoft läuft Edge «nur» 17% länger, wenn Operas Energiesparfunktion aktiviert ist.
Da wir den Akkuverbrauch jeweils nur eine Stunde pro Browser gemessen und den Test nicht mehrmals wiederholt haben, sollte man die Testresultate nicht auf die Waagschale legen. Trotzdem: Auch wenn unser Versuch keinen wissenschaftlichen Kriterien standhält, lässt er doch darauf schliessen, dass Edge auf Windows 10 deutlich stromsparender als die Konkurrenz läuft. Unser Vergleich lässt zudem erahnen, dass Edge an allen Ecken und Enden für energieeffizientes Video-Streaming optimiert worden ist.
Microsofts zweiter Test soll zeigen, dass Edge auch energieeffizienter als die Konkurrenz ist, wenn wiederholt Webseiten geladen, auf News-Artikeln gescrollt, Videos geschaut und neue Tabs geöffnet werden. Der Windows-Konzern hat hierzu einen automatisierten Test entwickelt, bei dem auf allen Browsern wiederholt die gleichen Aktivitäten ausgeführt werden, bis der Akku leer ist. Beim Surfen soll Edge laut Microsoft zwischen 36 und 53% weniger Energie als die Konkurrenz brauchen.
Um mögliche Zweifel auszuräumen, hat Microsoft aggregierte Messdaten von Millionen Windows-10-PCs veröffentlicht, die ebenfalls zeigen sollen, dass Edge stromsparender läuft. Windows 10 misst wie Android oder iOS den Akkuverbrauch einzelner Apps. Daraus lässt sich ableiten, welcher Browser im Alltag wie viel Akku verschlingt.
Edge wurde für Windows 10 entwickelt und läuft auf Windows-10-Geräten schnell, stabil und offenbar auch stromsparend. Insbesondere für 2-in-1-Hybridgeräte wie das Surface Pro oder Surface Book (Notebook und Tablet in einem Gerät) mit Touchscreen kann der neue Browser eine gute Ergänzung zu Chrome, Firefox oder Opera sein. Dies, zumal auf Windows 10 aktuell nur Edge für Touch-Displays und die Bedienung per Stift optimiert ist. Wer hingegen einen Windows-PC oder Mac ohne Touchscreen nutzt, dürfte mit Chrome, Firefox und Opera weiterhin gut bedient sein, da die allermeisten Webseiten für Chrome und Firefox optimiert sind.
Microsoft hat Edge exklusiv für Windows 10 entwickelt, das künftig jährlich ein grosses Gratis-Update erhalten soll. Nutzer von Windows 7 und 8 können noch bis Ende Juli kostenlos auf Windows 10 aktualisieren. Microsoft stellt mit dem sogenannten «Anniversary Update», das Windows-10-Nutzer im Laufe des Sommers erhalten werden, zusätzliche Energiesparfunktionen für Edge in Aussicht, die den Laptop-Akku weiter schonen sollen.
Edge – der Nachfolger des Internet Explorers – gibt es seit 2015 exklusiv für Windows 10 und Windows 10 Mobile für Smartphones. Der neue Browser ist die erste Wahl für alle, die Windows 10 im Touchmodus und per Stift bedienen möchten und im Akkubetrieb ausgiebig Netflix schauen. Edge fehlen bislang die von Chrome und Firefox bekannten Browser-Erweiterungen (Werbeblocker etc.). Mit dem nächsten Update im Sommer dürften aber nach und nach die wichtigsten Erweiterungen auch für Edge verfügbar werden.
Chrome ist sehr schnell, auf allen wichtigen Betriebssystemen verfügbar und überzeugt mit seiner gigantischen Auswahl an Erweiterungen (Werbeblocker etc.) und Browser-Games, die im Chrome Web Store gratis installiert werden können. Chrome ist nicht für Windows-10-Geräte mit Touchscreen optimiert und verbraucht mehr Akku als Edge.
Firefox ist übersichtlich, auf allen wichtigen Betriebssystemen verfügbar und bietet ebenfalls viele nützliche Erweiterungen. Firefox ist nicht für Windows-10-Geräte mit Tochscreen optimiert und braucht mehr Akku als Edge.
Opera schont mit seiner eingebauten Energiesparfunktion den Laptop-Akku und ist ebenfalls auf allen wichtigen Betriebssystemen verfügbar. Auch für Opera gibt es Erweiterungen, allerdings weniger als für Chrome und Firefox.