Die wichtigsten europäischen Finanzinstitute müssen sich 2016 erneut einer Prüfung der Bankenaufsicht stellen. Dies kündigte die oberste Bankenaufseherin der Europäischen Zentralbank (EZB), Danièle Nouy, in der «Welt am Sonntag» an.
«Einen allgemeinen, öffentlichen Stresstest wird es kommendes Jahr wieder geben», sagte Nouy im Interview. Dieser betreffe aber möglicherweise nicht alle 123 Banken, welche die EZB direkt beaufsichtige. Gleichzeitig gebe es ständig kleinere Tests mit Blick auf bestimmte Banken-Risiken.
Die EZB hatte die Finanzinstitute erst im vergangenen Jahr einer ausführlichen Prüfung unterzogen, die aus einem Bilanzcheck und einem Stresstest bestanden hatte.
Die griechischen Banken hält Nouy trotz der Kapitalflucht und Notkredite der Athener Notenbank für solvent und liquide. «Die griechischen Aufseher haben in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet, um den Finanzsektor zu rekapitalisieren und zu restrukturieren. Das hat auch das Ergebnis unseres Stresstests gezeigt», sagte sie.
Schwierige Phasen habe es für die griechischen Institute bereits in der Vergangenheit gegeben. «Aber nie zuvor waren sie so gut dafür gerüstet», sagte sie.
Im vergangenen Herbst waren beim Stresstest der EZB 25 von 130 untersuchten Instituten im Euroraum zum Stichtag 31. Dezember 2013 durchgefallen. Die EZB verlangte von 13 Instituten Pläne, wie sie ihre Kapitallücken schliessen wollen, um auch für wirtschaftlich schlechte Zeiten gewappnet zu sein. (feb/sda/reu/dpa)