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Gericht entscheidet: Andrew Tate darf Rumänien nicht verlassen

Einspruch abgelehnt: Andrew Tate darf Rumänien nicht verlassen

Der Influencer, der wegen Menschenhandels und Vergewaltigung angeklagt ist, verliert seinen Einspruch gegen die Ausreisesperre in Rumänien.
31.01.2024, 10:1131.01.2024, 10:55
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Der umstrittene Andrew Tate bleibt in Rumänien sitzen. Ein rumänisches Gericht hat den Einspruch des 37-jährigen Influencers abgelehnt, der eine Lockerung der gerichtlichen Kontrollmassnahmen zum Ziel hatte. Das Berufungsgericht in Bukarest bestätigte damit ein Urteil eines anderen Gerichts. Dieses hatte seine Ausreisesperre am 18. Januar um 60 Tage verlängert.

Andrew Tate, left, and his brother Tristan, right, wait inside the Court of Appeals building in Bucharest, Romania, Tuesday, Jan. 30, 2024. (AP Photo/Vadim Ghirda)
Andrew und Tristan Tate am 30. Januar im Berufungsgericht in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.Bild: keystone

Den Brüdern Andrew und Tristan Tate sowie zwei Rumäninnen wird vorgeworfen, einen Menschenhandelsring betrieben zu haben. Dabei sollen sie mittels der Loverboy-Methode junge Frauen angelockt und anschliessend zum Erstellen von pornografischem Material gezwungen haben.

Alle vier waren vor über einem Jahr in der Nähe von Bukarest verhaftet worden. Im Juni des letzten Jahres wurde gegen alle formell Anklage erhoben. Nachdem sie zunächst drei Monate lang in Polizeigewahrsam gehalten worden waren, wurden sie in den Hausarrest überführt.

Der Fall befindet sich derzeit in der Vorverfahrenskammer. Dort können die Angeklagten die Beweise der Staatsanwaltschaft anfechten. Tate beteuert noch immer vehement seine Unschuld und glaubt an eine politische Verschwörung, die ihn zum Schweigen bringen wolle. Immer wieder stösst er mit frauenfeindlichen Aussagen an, weswegen er bereits von verschiedenen Social-Media-Plattformen verbannt worden war.

Auf Twitter hingegen ist er noch immer aktiv, wo er seine Follower regelmässig mit seinen Weisheiten versorgt. Zum Beispiel:

Ein kleiner Erfolg vor Gericht

Einen kleinen Erfolg konnte Tate diesen Monat vor Gericht trotzdem erzielen: Sein Einspruch gegen die Beschlagnahmung seines Vermögens durch die rumänische Behörde wurde gutgeheissen. In den Wochen nach seiner Verhaftung wurden 15 Luxusautos, 14 Designeruhren und Bargeld in verschiedenen Währungen im Wert von etwa 3,6 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Behörde zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität erklärte den Schritt damit, dass mit dem Vermögen sowohl die Ermittlungen als auch die Entschädigung von allfälligen Opfern verwendet werden könnten. Dies allerdings nur unter der Bedingung, falls nachgewiesen werden kann, dass das Vermögen durch illegale Aktivitäten erworben worden war.

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Waldorf
31.01.2024 11:08registriert Juli 2021
Den Typen sollte man schon nur für den Schaden verklagen, welchen er in den Köpfen von jungen Männern hinterlässt, unter welchem dann wieder andere leiden werden. Ich hoffe sie kriegen ihn wenigstens für was strafrechtlich relevantes dran.
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Unicron
31.01.2024 12:38registriert November 2016
"Tate beteuert noch immer vehement seine Unschuld und glaubt an eine politische Verschwörung, die ihn zum Schweigen bringen wolle."

Nur schon das zeigt wie unglaublich wichtig er sich nimmt.
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mrmikech
31.01.2024 13:26registriert Juni 2016
Es muss schwierig sein, als heterosexueller Mann einen solchen Hass gegen Frauen zu hegen. Das Geschäftsmodell ist allerdings ausgeklügelt: Frauenhass verstärken, damit Männer noch weniger sexuelle Kontakte haben (wenn überhaupt), und deshalb noch mehr Geld an die beiden Brüder zahlen.

Sie hätten auch einfach nett sein können – so einfach und gratis.
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