Der Alpha-Influencer Andrew Tate und sein Bruder Tristan Tate wurden am Dienstag offiziell wegen Menschenhandel und Vergewaltigung angeklagt. Die beiden sollen in Rumänien ein Netzwerk aufgebaut und Frauen zum Drehen von Pornofilmen gezwungen haben. Dabei sollen sie die «Loverboy-Methode» verwendet haben.
Die Loverboy-Methode ist eine Manipulationstaktik, um einen Menschen von sich abhängig zu machen. Dabei spielen Zuhälter oder Menschenhändler (die sogenannten «Loverboys») ihrem Opfer grosse Gefühle vor und versuchen es von seinem Umfeld zu isolieren. Hierbei geben die Loverboys ihren Opfern übertrieben viel Aufmerksamkeit, Komplimente und oft auch Geschenke. Ist eine ausreichende Abhängigkeit vorhanden, wird vom Opfer meist Prostitution verlangt oder auch erzwungen. Oft überzeugen die Täter ihre Opfer, indem sie vorgeben, das verdiente Geld zum Aufbau einer gemeinsamen Zukunft zu verwenden.
Alle. Da es sich bei der Methode um Manipulation handelt, kann jeder Mensch Opfer der Loverboy-Methode werden. In den meisten Fällen sind jedoch Mädchen oder junge Frauen mit tiefem Selbstbewusstsein betroffen. Diese sind von den Tätern am einfachsten zu beeinflussen. Oftmals besuchen die Loverboys die Schulen ihrer Opfer oder sind auch der Familie als Partner der Tochter bekannt. Die Täter sind aber auch immer häufiger auf Dating-Plattformen oder auf Social Media unterwegs. Im Fall Tate gibt es Chatverläufe, die zeigen, mit was für Worten der Influencer Frauen manipuliert haben soll.
In der Schweiz wird die Loverboy-Methode laut soziothek.ch erst seit 2018 genauer untersucht. Es ist also noch ein eher neues Phänomen. Trotzdem gibt es einige Merkmale, an denen man einen Loverboy erkennen kann:
Der bekannte Tinder-Schwindler gehört nicht zur Kategorie der Loverboys, da er keinen Menschenhandel mit den Opfern betrieben hat. Er hat sich aber auch wegen krimineller Tat verschuldigt. Das nennt sich dann Romance-Scam. Diese Art von «hinters Licht führen» ist ebenfalls strafbar.
Opfer der Loverboy-Methode können auch Männer sein. Fälle, bei denen eine Frau einen Jungen auf diese Art manipuliert, sind aber sehr selten.
Mit dem Begriff «Lovergirl» bezeichnet man jedoch die jungen Frauen, die von den Loverboys gezwungen werden, weitere Mädchen ebenfalls zu Opfern zu machen.
Die Opferhilfe und die Soziale Arbeit im Prostitutionsmilieu bieten Unterstützung für Opfer. Viele der Betroffenen suchen sich jedoch keine Hilfe, da sie so abhängig von ihrem Loverboy sind, dass sie die Manipulation nicht erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich selbst für das Thema sensibilisiert und mögliche Warnzeichen erkennt.
Wie verblendet kann man bitte sein, was findet man an so einem Typen toll?