Anfang Woche hat die Ex-Freundin von P. Diddy, Casandra «Cassie» Ventura, erstmals als Schlüsselzeugin im Diddy-Prozess ausgesagt. Das, nachdem der Musikproduzent Mitte September 2024 unter anderem wegen Erpressung und Sexhandel festgenommen wurde. Die Situation für Sean Combs – bekannt als Diddy, P. Diddy, Puff Daddy oder Puffy – wird seither von Tag zu Tag prekärer.
Eine Übersicht zu den aktuellen Geschehnissen in 5 Punkten:
Cassie Ventura trat am Dienstag als eine der wichtigsten Zeuginnen im gesamten Diddy-Prozess in den Zeugenstand. Unter Tränen und hochschwanger schilderte sie die traumatischen Erlebnisse, die sie in der elfjährigen On-off-Beziehung mit Diddy durchlebte.
Cassie Ventura und der Musikmogul lernten sich 2005 kennen, als Ventura gerade mal 19 Jahre alt war. Diddy war damals bereits 36. Zu dieser Zeit unterschrieb die anstrebende Sängerin einen Deal bei Diddy's Label «Bad Boy Records». Bereits dadurch entstand für Ventura eine gefährliche Macht-Dynamik.
Zwei Jahre später gaben die beiden dann erstmals ihre Beziehung bekannt, als Cassie 21 Jahre alt war. Gegenüber dem «People»-Magazin erzählte die Musikerin, dass bereits ihr Zusammenkommen sich für sie unangemessen anfühlte: «Ich habe geweint, nachdem er mich zum ersten Mal geküsst hat. Er war 17 Jahre älter und ich war verwirrt und naiv.»
Daraufhin sei dann eine Beziehung voller seelischer und körperlicher Gewalt entstanden. Das bestätigte Ventura in ihrer Aussage am Dienstag:
Zudem war Casandra auch einer ständiger Kontrolle durch ihren damaligen Freud ausgesetzt. Angefangen bei ihrer Karriere, über ihre Kleidung, bis hin zu ihren täglichen Entscheidungen: «Er kontrollierte jede Minute meines Tages – einfach alles, was ich tat», erinnerte sich die Musikerin. Wenn sie nicht auf Anrufe oder Nachrichten reagiert hatte, schickte Diddy seine Sicherheitsleute zu ihr nach Hause, um sie zu suchen.
Aber auch körperliche Gewalt sei grosser Bestandteil ihrer Beziehung gewesen: «Er trat mir gegen den Kopf, stiess mich zu Boden. Meine Lippen platzten auf, ich hatte blaue Flecken und Prellungen am ganzen Körper», erzählte sie. Einer dieser Gewaltausbrüche war denn auch Thema im Gerichtssaal. So wurde ein Video aus dem Jahr 2016 gezeigt, in dem zu sehen ist, wie Diddy Ventura in einem Hotelflur verprügelt.
Neben den Misshandlungen in ihrer Beziehung sprach Ventura auch über die Sex-Partys und den Drogenkonsum ihres ehemaligen Partners. Combs war in den 2000er-Jahren bekannt für seine White Partys, die oft zu sogenannten «Freak-Offs» ausarteten. Diese starteten laut verschiedenen Zeugenaussagen als «normale» Feiern und endeten in Orgien. Von diesen Partys stammen auch die meisten Vorwürfe wegen Vergewaltigung gegen den Musikproduzenten.
Bei diesen Partys war auch Ventura anwesend, wie sie während der Befragung durch die Staatsanwaltschaft in den vergangenen Tagen bestätigte. Dabei habe der heute 55 Jahre alte Rapper sie dazu gedrängt, mit fremden Männern Sex nach seinem Willen zu vollführen. Die Orte, wo die «Freak-Offs» stattgefunden haben, seien danach «völlig verwüstet» und die Bettwäsche teilweise mit Blut und Urin befleckt gewesen.
Weiter sagte Ventura aus, dass diese Partys sie völlig überfordert hätten. So habe Diddy, um sich zu erregen, auf sie oder in ihren Mund uriniert: «Es war erniedrigend und ekelhaft», erklärt sie mit brüchiger Stimme: «Ich habe mich verschluckt – es war zu viel Urin in meinem Mund.» Oftmals wurden diese «Freak Offs» auch gefilmt, mit den Videoaufnahmen habe Combs Ventura dann erpresst.
Im Kreuzverhör von Combs' Anwälten gab Ventura dann noch über den häufigen Drogenkonsum Auskunft. Beide hätten über Jahre hinweg Opioide konsumiert, zudem waren Drogen wie Ecstasy und Kokain im Spiel. Sie berichtete über einen Vorfall im Jahr 2012, bei dem Combs nach dem Besuch eines Sexclubs und übermässigem Drogenkonsum von ihr ins Krankenhaus gebracht worden sei. Die Verteidigung könnte damit nahe legen, dass der Drogenmissbrauch und mögliche Entzugserscheinungen das Verhalten des Rappers beeinflussten, berichtete die «New York Times».
P. Diddy war während der Aussagen von Cassie Ventura im laufenden Strafprozess gegen ihn anwesend. In ihrem Eröffnungsplädoyer räumte Combs' Verteidigerin Teny Geragos am Montag zwar ein, dass die Beziehung zwischen Combs und Ventura «toxisch» gewesen und es zu Gewalt gekommen sei, es jedoch keinen erzwungenen Sex gab.
Neben den offiziellen Anklagen gegen P. Diddy gibt es online Dutzende von Anschuldigungen, die dem heute 54-Jährigen gemacht werden. So tauchten nach seiner Festnahme etwa ältere Videos auf, in denen der Musiker mit dem 16-jährigen Justin Bieber interagiert, in denen sich Bieber offensichtlich unwohl fühlt. Daraufhin kamen Gerüchte auf, dass sich Diddy auch am jungen Sänger vergriffen habe. Justin Bieber hat sich nun erstmals zu den Gerüchten geäussert.
Wie ein Sprecher des Sängers gegenüber TMZ bestätigte, sei der 31-Jährige nie Opfer von Combs gewesen. So habe Bieber nie eine Beziehung zu Diddy gehabt und war eher mit Diddys Söhnen Quincy und Justin Combs befreundet.
Trotzdem äusserte sich die Quelle von TMZ zum Prozess gegen Diddy und meinte: «Auch wenn Justin nicht zu den Opfern von Sean Combs gehört, gibt es Menschen, denen er ernsthaften Schaden zugefügt hat. Wenn wir den Fokus von dieser Realität abwenden, lenken wir von der Gerechtigkeit ab, die diesen Opfern zusteht.»
Sean Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft und bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess soll rund acht Wochen dauern.
(Mit Material von sda/dpa)
Sollten sich die Vorwürfe als richtig herausstellen, wäre:
‚Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe‘
genau das, war er verdient hätte!
Denn sollten sich alle Vorwürfe bewahrheiten, muss es Mitwisser gegeben haben, die entweder all die Jahre die Klappe gehalten haben oder aktiv mitgewirkt haben.
Bist aufgeflogen..
Viel Spass im Knast...Das gehört eben auch dazu