Der mit Spannung erwartete Prozess gegen den einst als Superstar gefeierten Rapper Sean «Diddy» Combs wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten hat begonnen. In Anwesenheit des 55-jährigen Angeklagten eröffnete Richter Arun Subramanian in New York offiziell das Verfahren. Zunächst steht nun die Auswahl einer Jury an.
Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vor. Bei einer Verurteilung droht eine lebenslange Haftstrafe.
Combs hat bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert. Das Verfahren dürfte mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.
Der 1969 in New York geborene Combs, der im Lauf seiner Karriere unter anderem die Pseudonyme «Puff Daddy» und «(P.) Diddy» verwendet hat, gehörte mit Hits wie «I'll Be Missing You» und «Bad Boy For Life» in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rappern der Welt. Der Musiker, der dreimal verheiratet war und sieben Kinder hat, gründete unter anderem auch ein eigenes Label und war mit einer Modemarke erfolgreich.
Neben der Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gibt es auch noch zahlreiche Zivilklagen gegen den Rapper. Unter anderem vertritt eine Anwaltskanzlei im texanischen Houston eigenen Angaben zufolge rund 120 Menschen mit Vorwürfen gegen Combs.
Combs hat bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert. Seine Anwälte argumentierten im Vorfeld, dass Combs einen «Swinger-Lifestyle» gelebt habe und möglicherweise unter anderem durch Drogen nicht komplett zurechnungsfähig gewesen sein könnte.
Während sich zahlreiche Prominente mittlerweile von dem Musiker distanziert haben, halten seine Mutter und seine Kinder weiter zu ihm und haben sich auch bei Gerichtsanhörungen immer wieder unter den Zuschauern gezeigt. (sda/dpa)