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Die «Trump-Drohne» könnte Russland im Ukraine-Krieg Vorteile verschaffen

Die neue Transportdrohne der Russen soll bis zu 250 Kilogramm Last transportieren können.
Die neue Transportdrohne der russischen Armee soll bis zu 250 Kilogramm Last transportieren können.Bild: watson.de

Ukraine-Krieg: Russland setzt neue Drohne «Trump» ein

14.01.2025, 15:1014.01.2025, 15:10
Anne-Kathrin Hamilton / watson.de
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Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine spielen Drohnen eine wichtige Rolle. Etwa mit Kamikaze-Drohnen schaltet die Ukraine teils ganze Panzer aus. Auch russische Soldaten werden in ihren Schützengräben zum leichten Angriffsziel.

Die sogenannten FPV-Drohnen sind heute eine erfolgreiche Waffe ukrainischer Soldat:innen. FPV steht für First Person View. Sprich, die Drohne wird mit einer Videobrille geflogen. Der Vorteil: Der «Pilot» steuert die Drohne aus sicherer Entfernung.

Auch russische Soldaten setzen Drohnen in der Ukraine ein.
Auch russische Soldaten setzen Drohnen in der Ukraine ein.Bild: imago images / Alexei Konovalov

Die Ukraine hat in der Nacht etwa russische Regionen mit einem gross angelegten Drohnen- und Raketenangriff getroffen. Dabei wurden mindestens zwei Fabriken beschädigt und in einer südrussischen Grossstadt mussten Schulen geschlossen werden, wie russische Beamte und Medien berichteten.

Auch Russland setzt auf unbemannte Fluggeräte und will damit etwa das Logistik-Problem lösen. In Zukunft soll eine neue Transportdrohne zum Einsatz kommen.

Russland stellt mega «Trump-Drohne» vor

Die russischen Streitkräfte stellen ein neues unbemanntes Luftfahrzeug (UAV) vor, berichtet die militärische Website «ArmyRecognition» und beruft sich dabei auf den russischen Waffentelegramm-Kanal.

Russland nennt inoffiziell neue Transportdrohne "Trump".
Russland nennt inoffiziell neue Transportdrohne «Trump».Bild: AP / Alex Brandon

Demnach heisst die neue Transportdrohne TraMP (Transport Aviation Multipurpose Platform), inoffiziell wird sie von den Russen humorvoll «Trump» bezeichnet. Der designierte US-Präsident Donald Trump kehrt am 20. Januar zurück ins Weisse Haus.

Die Konstruktionsphase der «Trump-Drohne» sei abgeschlossen und derzeit werde das unbemannte Luftfahrzeug am Boden getestet. Dabei konzentriere man sich auf die Steuersysteme und Mechanismen der Drohne. Der erste Einsatzflug ist laut »ArmyRecognition" für April geplant.

Die Frachtdrohne ist für den Transport und die logistische Unterstützung von Militäroperationen vorgesehen. Dabei kann sie ihre Ladung auch unter schwierigen Bedingungen über weite Strecken transportieren.

Die Entwickler geben folgende Zahlen zur «TraMP» Transportdrohne an:

  • Tragfähigkeit: bis zu 250 Kilogramm
  • Flugreichweite: über 600 Kilometer
  • Fluggeschwindigkeit: 195 Stundenkilometer
  • Maximale Flughöhe: 3000 Meter
  • Laderaumvolumen: 2650 Liter, mit Fallschirmsprungfunktion

«Trump»-Drohne könnte Vorteil für Russland im Ukraine-Krieg sein

Die «Trump-Drohne» soll ganz unkompliziert aufgebaut sein, damit Reparaturen und Wartungsarbeiten vor Ort schnell und einfach durchgeführt werden können. Schlüsselkomponenten wie etwa Flügel, Motor und Fahrwerk sind demnach problemlos austauschbar.

Der Vorteil der «TraMP-Drohne»: Sie kann Güter an schwer zugängliche Orte transportieren, als Kommunikationsrelais für Kampfdrohnen oder sogar als Startrampe für kleine First-Person-View (FPV)-Drohnen bei taktischen Einsätzen verwendet werden.

Nach Einschätzung von «ArmyRecognition» könnte die «Trump-Drohne» den russischen Streitkräften helfen, indem sie die logistischen Fähigkeiten verbessert, insbesondere in Gebieten mit begrenzter Infrastruktur oder schwierigem Zugang.

Russland und die Ukraine blicken gespannt nach Washington, wenn Trump ins Weisse Haus zurückkehrt.

Ukraine-Krieg: Mit Trump kommt die Ungewissheit – auch für Putin

Trump prahlt immer wieder damit, den Krieg in der Ukraine ganz schnell beenden zu können. Wie er das genau anstellen will, verrät er nicht; spricht aber von einem guten «Deal».

Fakt ist: Auf die Ukraine rollt die «Trumpistische Unberechenbarkeit» zu. Umgekehrt könnte es auch für Kreml-Chef Wladimir Putin ungemütlich werden, sollte er sich unnachgiebig zeigen.

Seit fast drei Jahren wehrt die Ukraine den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands ab. Dabei ist die Ukraine auf die Unterstützung der USA und seinen europäischen Verbündeten angewiesen.

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21 Kommentare
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    «Trump ist kein Diktator»
    Der US-Präsident überfordert die politische Konkurrenz, die Gerichte und auch die Medien mit immer neuen Entscheidungen. Einer der besten Kenner ist John Harris, Chefredaktor des amerikanischen Politmagazins «Politico». Ein Diktator sei Trump keineswegs, sagt er.

    Während der ersten Amtszeit von Donald Trump verzeichneten Newsportale – auch Ihr Medium «Politico» – einen deutlichen Anstieg bei Klickzahlen und Abonnements. Dieser Effekt würde sich bei einer Wiederwahl abschwächen, wurde erwartet. Ist das bislang der Fall?
    John Harris: Es gibt nach wie vor ein intensives Interesse an der Trump-Berichterstattung. Es liegt auf konstant hohem Niveau, und man beobachtet weniger Ausschläge als in der ersten Amtszeit, als die Zugriffszahlen stark schwankten. «Politico» setzte allerdings nie auf blosse Reichweite. Unser Fokus lag stets darauf, eine spezifische Zielgruppe zu erreichen – politische Entscheidungsträger in Washington oder anderen Machtzentren. Wir wollen den Wert unseres Journalismus über Abonnements oder gezielte Werbung monetarisieren.

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