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Video von Fake-Bär in China? Der Experte klärt auf

Mensch oder Bär? Zoo in China wehrt sich gegen Betrugsvorwürfe

02.08.2023, 11:5202.08.2023, 13:11
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Wer sich auf TikTok oder Twitter bewegt, wird in den letzten Tagen auf ein Bärenvideo gestossen sein. Dieses zeigt Tiere aus einem chinesischen Zoo, die sich sehr merkwürdig verhalten. Manche denken bei den Bewegungen der Bärin gar an einen Menschen in Kostüm:

Die Bären:

Video: twitter/@krassenstein

Nun wehrt sich der Zoo in Hangzhou gegen die Vorwürfe. Es handle sich um eine spezielle Spezies. «Angela» sei nämlich eine Malaienbärin. Diese verhielten sich nicht wie typische Braunbären. So schreibt der Zoo:

«Ich bin Angela, die Malaienbärin – ich habe gestern nach der Arbeit einen Anruf des Zoodirektors erhalten, der mich fragte, ob ich faul gewesen sei, heute die Arbeit geschwänzt und einen Menschen gefunden hätte, der meinen Platz eingenommen hat. Lasst mich das wiederholen, ich bin eine Malaienbärin, kein Braunbär und kein Hund.»
Hangzhou-Zoo

Die Menschen seien einfach nicht an die Bewegungen der Malaienbären gewöhnt und verstünden die Art nicht, so der Zoo weiter. Trotzdem sind Social-Media-User überzeugt, dass es sich um einen Menschen in Bärenkostüm handelt.

Der Vorwurf kommt nicht von ungefähr, so gab es bereits 2013 einen ähnlichen Vorfall. Damals wollte ein chinesischer Zoo seinen Besuchern eine Tibetdogge als Löwen verkaufen. Doch «das Gebelle des Löwen» verriet den Schwindel.

Bärin oder Mensch?

Das sagt der Experte

Nun hat sich auf CNN ein Experte zum Video geäussert. Er meint:

«Die meisten Bärenarten können auf ihren Hinterbeinen stehen, aber Malaienbären stehen so, um höher zu kommen und ihre Umgebung zu erforschen. Es gibt also einen Grund, warum sie das tun. Malaienbärinnen halten ihre Jungen sogar mit beiden Händen und gehen auf den Füssen. Das sieht dem Menschen sehr ähnlich, ich denke, das ist der Grund, warum die Menschen einen Artgenossen zu sehen glauben.»

Auch die lose Haut auf dem Rücken habe einen Nutzen für Malaienbären, sagt Wong. Diese schütze die Tiere nämlich vor anderen Jägern und verhindere tiefe Wunden. Tatsächlich ist die Art allerdings gefährdet. Einerseits verschwinden in Asien immer mehr Wälder und damit die Lebensräume der Tiere. Andererseits werden die Jungtiere häufig von Jägern eingefangen und für Bärenkämpfe benutzt.

So hat die Geschichte mit dem Video auch ihr Gutes: Die Malaienbären erhalten mehr Aufmerksamkeit. Tatsächlich wird der Zoo im Westen Chinas mittlerweile von Touristen überrannt. Sie alle wollen sich vor Ort ein eigenes Bild machen, ob es sich bei «Angela» nicht doch um einen kostümierten Menschen handelt.

Video: twitter/@krassenstein

(nfr/leo)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unicron
02.08.2023 12:36registriert November 2016
"Ich bin Angela, die Malaienbärin – ich habe gestern nach der Arbeit einen Anruf des Zoodirektors erhalten"

Das ist ja wohl der Beweis dass es ein Schwindel ist, oder seit wann nehmen Bären Anrufe entgegen und schreiben Pressestatements?!
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Teresitas
02.08.2023 12:36registriert Oktober 2020
Toller Marketing-Schachzug.
Im ersten Moment hätte ich auch auf einen Menschen getippt, aber dann habe ich im Netz nach Malaienbären gesucht. Die Bilder dort sehen dem Bären im gezeigten Video sehr ähnlich.
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Schso
02.08.2023 15:04registriert April 2017
Also auf dem Standbild sah es schon lustig aus und ein bisschen nach Verkleidung, aber in dem Filmchen oben, wenn der Bär sich dann hinsetzt oder sich wegbewegt wird es meiner Meinung nach eigentlich klar, dass es ein Bär sein muss und kein Mensch.
Trotzdem lustig.
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