Zu viel an der Sonne, Zigaretten, ungesunde Ernährung, Tätowierungen, zu viel von dem, zu wenig von jenem – wir alle kennen die Warnungen vor krebserregenden Stoffen. Gefühlt kann alles krebserregend sein und oft nehmen wir die Warnungen im Alltag nicht wirklich ernst.
Doch Tatsache ist, dass jedes Jahr Menschen an Krebs erkranken und im schlimmsten Fall sogar daran sterben. Krebs war 2022 die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schweiz. Gemäss dem Bundesamt für Statistik starben im letzten Jahr rund 17'220 Menschen an Krebs, davon 7910 Frauen und 9310 Männer. Beide mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren.
Krebs ist aber nicht gleich Krebs. Es gibt über 300 bekannte Krebsarten. Wenige sind vererbbar und viele entstehen im Laufe des Lebens. Hier bekommst du eine Übersicht.
Krebs ist eine der häufigsten Ursachen für vorzeitige Sterblichkeit. 1 von 16 Personen wird in ihrem Leben infolge von Krebs hospitalisiert. Doch was genau ist Krebs eigentlich?
Die Krebsliga Schweiz definiert die Krankheit, wie folgt:
Genauer erklärt: In jeder Zelle befinden sich Gene. Diese vermitteln den Zellen, ob sie wachsen, arbeiten oder sich teilen sollen. Manchmal läuft in einigen Zellen etwas schief und die Zellen beginnen zu wachsen und teilen sich unkontrolliert. Daraus können dann Knoten entstehen, welche auch Tumore genannt werden.
Es gibt gutartige und bösartige Tumoren. Der Unterschied liegt darin, dass gutartige Tumore an einer Stelle im Körper bleiben und sich nicht ausbreiten, anders ist es bei bösartigen. Die bösartigen Krebszellen können sich im Körper ausbreiten und überall Knoten bilden. Diese werden dann Metastasen genannt und können lebensbedrohlich sein.
Lungenkrebs ist gemäss dem Bundesamt für Statistik die Krebserkrankung, die in der Schweiz für die meisten Todesfälle verantwortlich ist. 2022 kamen rund 3319 Menschen aufgrund von Lungenkrebs ums Leben. Lungenkrebs führte bei 18,1 Prozent der krebserkrankten Frauen und 20,3 Prozent der krebserkrankten Männer zum Tod.
Weiter ist Brustkrebs bei Frauen die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache (17,2 Prozent). 2022 starben 1357 Frauen daran, jährlich gibt es rund 6550 Neuerkrankte.
Bei Männern ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache Prostatakrebs (14,5 Prozent). Im Durchschnitt erkranken in der Schweiz rund 7100 Männer jährlich neu an Prostatakrebs. 2022 starben 1400 Männer daran.
An vierter Stelle der Krebserkrankungen, die zu den meisten Todesfällen führt, ist Dickdarmkrebs. Jährlich sterben rund 1000 Menschen daran, im letzten Jahr waren es 1076. Pro Jahr erkranken rund 4500 Menschen an dieser Krankheit.
Das Bundesamt für Statistik hat in dieser Woche die Zahlen über die Krebs-Neuerkrankungen und Sterbefälle in der Schweiz aktualisiert. Sie zeigen die Entwicklung der Krebserkrankungen in der Schweiz über die Jahre auf.
Vergleicht man die Zahlen zwischen 2016 und 2020 zeigt sich, dass besonders viele Menschen an Prostatakrebs erkranken – im Durchschnitt pro Jahr rund 7353 Menschen. Trotz der hohen Erkrankungsrate sind die Todesfälle im Verhältnis deutlich tiefer. Das liegt unter anderem daran, dass es bei dieser Krebsart gute Heilungschancen gibt. Trotzdem sterben pro Jahr im Durchschnitt 1356 Menschen daran. Im Vergleich zu anderen Krebsarten ist das eher viel.
Auch die Zahl der Brustkrebs-Neuerkrankungen ist sehr hoch. So erkranken jedes Jahr etwa 6542 Personen und die Mortalitätsrate liegt bei 1385 Todesfällen pro Jahr.
Die Überlebenschancen bei Lungenkrebs ist im Vergleich zu den anderen Krebskrankheiten sehr gering. Jährlich erkranken rund 4880 Personen neu daran und 3264 Personen sterben pro Jahr. Die Zahlen bestätigen also einmal mehr, dass Lungenkrebs die meisten Todesopfer von allen Krebserkrankungen fordert.
Der Jahresvergleich der Neuerkrankungen und Todesfälle von 1991 bis 2020 zeigt, dass die Zahl der Krebserkrankungen in den letzten Jahren gestiegen ist. Im Vergleich zu 1991 bis 1995 starben von 2016 bis 2020 jährlich rund 983 Menschen mehr an Krebs. Die Zahlen der Neuerkrankungen sind noch höher: So gab es von 2016 bis 2020 rund 16'589 mehr jährliche Neuerkrankungen als noch in den Jahren 1991 bis 1995. Der Anstieg der Zahlen ist jedoch hauptsächlich auf das Bevölkerungswachstum und die zunehmende Anzahl älterer Menschen zurückzuführen.
Es wäre sicherlich differenzierter, wenn man ein Liste anhand dieser Karzinomtypen hinzu setzen würde.
Ausserdem könnte man auch ein anderes Land als Vergleich beiziehen, um die Krankheitsfälle in der Schweiz besser einzuorden.
Ausserdem wäre eine Liste der gefährlichsten Krebsarten informativ.
Meine Frau hatte ein Adenokarzinom in der Lunge. Zwischen Symptom und Diagnose bis zu ihrem Tod lebte sie noch zehn Wochen.