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Studie: Immer mehr junge Menschen haben Krebs

Krebs Cancer
Schlechte Ernährung, Rauchen und Alkohol sind die wichtigsten Risikofaktoren bei unter 50-Jährigen.Bild: Shutterstock

Immer mehr junge Menschen haben Krebs

06.09.2023, 16:0606.09.2023, 16:06
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Die Zahl der unter 50-Jährigen mit einer Krebsdiagnose ist in den letzten drei Jahrzehnten weltweit um knapp 80 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer gross angelegten Studie hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Zahl der weltweiten Fälle von Krebs in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen ist von 1,82 Millionen im Jahr 1990 auf 3,26 Millionen im Jahr 2019 gestiegen, wie die Studie im Fachblatt «BMJ Oncology» zeigt.

Auch die Zahl der Todesfälle infolge einer Krebserkrankung ist bei den unter 50-Jährigen laut der Studie stark angestiegen. Im Jahr 2019 starben mehr als eine Million Menschen unter 50 an Krebs, das waren rund 28 Prozent mehr als im Jahr 1990. Die tödlichsten Krebserkrankungen waren Brust-, Luftröhren-, Lungen-, Darm- und Magenkrebs. Den stärksten Anstieg beobachteten die Forscherinnen und Forscher bei Luftröhren- und Prostatakrebs. Die Fälle von Leberkrebs gingen hingegen zurück.

Ernährung, Rauchen und Alkohol

Die Autorinnen und Autoren weisen in der Studie zwar darauf hin, dass ein Teil dieses Anstiegs auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen ist. Frühere Untersuchungen hatten jedoch bereits gezeigt, dass bei den unter 50-Jährigen immer häufiger Krebs diagnostiziert wird.

Als wichtigste Risikofaktoren in dieser Altersgruppe nannte das internationale Forschungsteam schlechte Ernährung, Rauchen und Alkohol. Aber die genaue Ursache für das Wachstum «ist immer noch unklar», fügten sie hinzu.

Entwickelte Länder

Die Forschenden verwendeten Daten aus der Global Burden of Disease Study 2019, in der die Daten von 29 verschiedenen Krebsarten in 204 Ländern analysiert wurden. Entsprechende Daten aus der Schweiz wurden ebenfalls berücksichtigt.

Je entwickelter ein Land ist, desto höher ist die Krebsrate bei den unter 50-Jährigen, so die Studie. Dies könnte darauf hindeuten, dass reichere Länder mit besseren Gesundheitssystemen Krebs früher erkennen. Aber nur wenige Länder führen bei unter 50-Jährigen ein Screening auf bestimmte Krebsarten durch, so die Forscherinnen und Forscher. (rbu/sda/afp)

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100 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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@Jeff
06.09.2023 16:27registriert Juli 2023
Und die Giftstoffe überall - Nahrung, Wohnungen/ Büros, Luft, Kleider etc. - haben keinen nachweisbaren Einfluss?
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Freiheit und Toleranz
06.09.2023 17:27registriert Oktober 2018
Die heute über 70 jährigen haben auch Alkohol getrunken und geraucht. Trotzdem traten damals bei den unter 50 Jährigen weniger Krebsfälle auf.
Ich vermute, dass wir mit unseren neuen Produkten (Kunststoffen, Mikroplastik ) und Lebensmittelzusätzen, sowie Spritzmittel und Abgasen (Auto, Flugzeug, Schiffe) heute einer grösseren Belastung pro Kopf ausgesetzt sind.
Die Retourkutsche für erhöhte Mobilität, Konsum und Globalisierung?
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Overton Window
06.09.2023 18:18registriert August 2022
Klar, Alkohol und Zigaretten gibt es ja schliesslich erst in den letzten Jahrzehnten 🙄. Sogar mit der Verzögerung eingerechnet, macht das null Sinn, denn der Konsum geht schon länger zurück.

Was aber tatsächlich eine (von vielen) Ursachen für den Anstieg sein könnte, ist die Ernährung. Immer mehr ungesunde Fertigprodukte, weniger natürliche und mehr hochprozessierte Lebensmittel, die schon länger im verdacht stehen. Und jetzt kommt dann noch der Linsenextruder und das Laborfleisch ins Spiel... Juhui!
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