New York – die Stadt, die niemals schläft. Millionen von Touristen besuchen die Metropole jedes Jahr und knipsen Erinnerungsbilder in den Tiefen der Häuserschluchten. Doch diese Schnappschüsse sind kein Vergleich mit den Aufnahmen, die Alex Teuscher vom Big Apple gemacht hat. Der 32-Jährige aus Genf hat die Grösse der Metropole in eindrucksvollen Schwarz-weiss-Bildern festgehalten. watson befragte den Fotografen zu seiner Passion.
Herr Teuscher, Sie sind Schweiz-Amerikaner. Können Sie kurz etwas zu Ihrem Hintergrund erzählen?
Mein Vater ist Deutschschweizer, er kommt aus dem Kanton Bern. Meine Mutter ist ursprünglich aus Trinidad und Tobago und ich wurde in New York geboren. Zusammen mit meinen Eltern habe ich die meiste Zeit meiner Jugend in Asien verbracht und unter anderem auf den Philippinen, in Singapur und Malaysia gelebt.
Sie sind noch gar nicht so lange im Geschäft, oder?
Ich habe erst vor knapp fünf Jahren mein Interesse für Fotografie entdeckt. Ich hatte von nichts eine Ahnung und konnte nicht sagen, was eine Blende, ISO oder andere Begriffe bedeuten und wie sie ein Foto beeinflussen. Das Einzige, was ich wusste, war, dass ich gerne Bilder mache.
Wie haben Sie sich das Professionelle angeeignet?
Ich habe viel Zeit damit verbracht, mit meiner Kamera zu üben, um herauszufinden, welche Einstellungen welchen Einfluss, auch aufeinander, haben. Ausserdem habe ich mir im Internet viele Lehrfilme angesehen. Das Ding ist: Es gibt immer mehr, dass man lernen kann, und Wege, das eigene Handwerk zu verbessern. Tatsächlich ist das ein laufender Prozess, ich lerne jeden Tag dazu.
Das war schon alles?
Ich denke, es ist wichtig, am Ball zu bleiben. Du kann schnell Frust schieben, wenn die Bilder nicht so werden, wie du dir das vorgestellt hat, aber man muss dranbleiben. Das ist der beste Tipp, den ich geben kann: Bleib dran und gib nicht auf, wenn es schwer wird. Nimm dir Zeit, zu studieren, zu üben und entwickle deine Leidenschaft, wann immer und wo immer du kannst. Und wenn du glaubst, dass du es drauf hast, nicht aufhören. Gib dich nicht mit dem zufrieden, von dem du denkst, es ist das Beste, was du kannst. Versuche immer, dich selbst noch weiter zu pushen.
Obwohl Sie erst 2010 mit dem Fotografieren angefangen haben, hatten Sie schon namhafte Kunden. Wie haben Sie das so schnell erreichen können?
Taffe Frage! Ein Faktor ist sicherlich harte Arbeit. Dass man nicht nur ein attraktives Portfolio zusammenstellt, sondern auch rausgeht, sich vernetzt, Social Media nutzt und so weiter. Auch wenn ich ein paar sehr grosse Kunden hatte, ist die Branche rau und konkurrenzstark.
Sie haben wundervolle Aufnahmen von New York gemacht. Haben Sie Familie dort?
Ich habe sowohl in New York wie auch auf Trinidad & Tobago Verwandte und war aus geschäftlichen Gründen dort, habe aber auch Ferien gemacht. Meine Freundin und ich waren zehn Tage dort und haben gemacht, was die meisten dort tun: Die Plätze, das Essen und die Einkaufsmöglichkeiten geniessen.
Und wie sind die Fotos entstanden und bekannt geworden?
Ich wollte schon immer mal eine Foto-Serie machen, wusste aber nie, worüber. Ich habe die Bilder erst zusammengestellt, als ich wieder in Genf war. Die Aufnahme von der Skyline Manhattans wurde von [der Fotografie-Dachwebsite] 500px in die «Editor's Choice Edition» genommen, sie ist vielleicht meine bekannteste.
New York und Genf sind ja nicht gerade dasselbe ...
Die Städte könnten im Direktvergleich kaum verschiedener sein, aber beide bieten Dinge, die ich an ihnen liebe. New York ist wahrlich eine Stadt, die nie schläft, und in ihr gibt es immer etwas zu tun, zu sehen oder irgendetwas, das passiert. Es ist ein sehr aufregender Ort. Genf auf der anderen Seite hat eine gewisse Schönheit, Ruhe und eine Lebensqualität, die man anderswo auf der Welt kaum in dieser Form erleben kann.
Sie machen auch beeindruckende Porträts: Gibt es ein Objekt, das Sie besonders gerne fotografieren?
Noch so eine fiese Frage! Um ehrlich zu sein, habe ich an allen Sujets grosse Freude. Ich bin vollkommen glücklich, wenn ich mir die Zeit nehmen und Details Aufmerksamkeit schenken kann, wie es für die Fotografie notwendig ist. Das gilt sowohl für eine tolle Uhr wie auch für die Schönheit der Natur oder die Persönlichkeit eines Porträts.
Gibt es denn nichts, was Sie nicht interessieren könnte?
Ich würde sagen, dass ich kein grosser Fan der Party-Fotografie bin. Ich geniesse die Party lieber selbst!
Mehr über Alex Teuscher und seine Arbeit erfahren Sie auf seiner Homepage und auf Facebook.