Beim allmontäglichen Quiz bei Günther Jauch hat Cem Arslan aus Hamburg als zweiter an diesem Abend die Chance, sich eine Million Euro – oder zumindest einen guten Zustupf auf das Sparkonto – zu erzocken. Der 30-jährige Erzieher in einer Grundschule ist auch noch freiberuflicher Rap-Coach und hat viel zu erzählen. Bei der Frageleiter hört's leider relativ früh auf – obwohl er eigentlich zocken wollte.
Schon bei der 200-Euro-Frage tut sich Arslan kurz schwer: Welcher Komponist hätte Anfang Jahr seinen 225. Geburtstag gefeiert? Was schwierig tönt ist anhand der Antwort-Auswahl relativ einfach: Es ist Schubert. Es war aber auch gemein, da Jauch die Antworten etwas komisch vorlas («Sc-Hermann, Sc-Heinrich, Sc-Helmut oder doch Sc-Hubert?»). Das kann dann auch mal irritieren ...
Cem Arslan erzählt dann, wie er sich einmal in der Sahara verlief und nicht mehr ins Camp fand. Und hier merkt man, dass auch ausserhalb der Fragen bei Jauch etwas gelernt werden kann: Arslan hat sich Kreise und andere Symbole in den Sand gemalen, um sich zu merken, wo er schon durchgelaufen ist. Er fand so zurück. Jauch fragt, ob die Guides nicht vor solchen Ausflügen warnen. Arslan, der Erzieher, antwortet: «Ja, doch, aber wer hört schon auf Guides?»
Dann, die 16'000-Euro-Frage: Es geht um den Briefwahlanteil bei der letzten Bundestagswahl. Arslan weiss, dass diese aufgrund der Pandemie besonders hoch war. Er tippt auf 47,3 Prozent, ist sich aber überhaupt nicht sicher. Deshalb ruft er einen Freund an. Dem geht es nicht anders, er tendiert aber zu 27,3 Prozent. Jauch (der übrigens verrät, immer per Brief zu wählen, da so am wenigsten schiefgehen kann) rät dem Kandidaten zum 50-50-Joker. Da seine erste Antwort stehen bleibt, entscheidet sich Arslan für 47,3 Prozent und steht so bei 16'000 Euro.
Neben seiner Sahara-Story ist Arslan ausserdem der gefühlt 30. Kandidat, der auch eine Merkel-Story zu erzählen hat. Bei einem Break-Dance-Auftritt des Kandidaten kam er ins Gespräch mit der Kanzlerin. Sie wollte wissen, was genau Hip-Hop sei. Er hatte also daraufhin «das Privileg, der mächtigsten Frau der Welt Hip-Hop zu erklären». Er wähle zwar seit jeher stramm links, sei Angela Merkel für diesen Tag aber sehr dankbar – auch weil er merkte, dass sich die Kanzlerin tatsächlich für die Kultur interessiere.
Zurück zur Frageleiter: Bei der Chance zu 32'000 Euro hat der Rap-Coach schon keine Joker mehr. Bei der Frage nach der Hell-Dunkel-Grenze, die zum Beispiel beim Mond den hellen vom unbeleuchteten Teil trennt, tendiert er intuitiv zur richtigen Antwort: Terminator.
Eigentlich hat er sich – im Gegensatz zu den meisten anderen – vorgenommen, zu zocken. Er kann es nicht auf sich sitzen lassen, nicht über die 16'000 Euro gekommen zu sein: «Jeder geht mit 16'000 nachhause» Jauch erwidert: «Nein, viele wünschen sich, sie wären mit den 16'000 nachhause gegangen» und hätten nicht gezockt. Also lässt es auch Arslan bleiben. Alles in allem war Jauch diesmal ein schlechter Ratgeber: Bei der 16'000-Frage rät er ihm zum Joker, obwohl dessen Intuition richtig war. Bei der 32'000-Frage rät er dem Kandidaten, nicht zu zocken. Schade – seine Intuition wäre richtig gewesen.