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Oha: Basler Strich wird neu «farblich markiert» – damit Prostituierte in den Strichzonen bleiben

Oha: Basler Strich wird neu «farblich markiert» – damit Prostituierte in den Strichzonen bleiben

22.06.2016, 09:4522.06.2016, 09:49
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Die Mitteilung der Stadt klingt trocken: «Trottoir-Markierung der Kleinbasler Toleranzzone» steht auf der Einladung zur Medienkonferenz «Prostitution in Basel-Stadt». Dahinter verbirgt sich eine sonderbare Massnahme der Behörden: Die sogenannte Toleranzzone – wo etwa 30 bis 50 Frauen bei der Weber- und Ochsengasse Freier auf der Strasse ansprechen dürfen – wird «farblich markiert».

Das sei ein Wunsch der Bevölkerung, die sich darob stört, wenn Prostituierte ausserhalb dieser Zone anschaffen. Die Frauen seien aggressiv, sagte Peter Stirnimann vom Quartierverein Claramatte vor wenigen Tagen gegenüber der «BZ Basel». Sie hielten teilweise sogar Autos an.

Ohnehin ist der Basler Klingeli-Strich ein Dauerbrenner-Thema. In den zahlreichen Kontaktbars, und eben auf der Strasse, arbeiten hauptsächlich Osteuropäerinnen, die mittels Meldeverfahren 90 Tage pro Jahr bewilligungsfrei in der Schweiz arbeiten dürfen. Die Fluktuation sei hoch, sagen die Behörden, deshalb sei es schwierig, Richtlinien durchzusetzen. 

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Eigentlich wären die Regeln klar: Das Übertretungsstrafgesetz des Kantons Basel-Stadt verbietet eine erkennbare Bereitschaft zur Prostitution ausserhalb der Zonen. Dies allerdings nur, wenn dadurch auch die Anwohner in unzumutbarer Weise belästigt werden. Das kann vor Gericht enden, wie der Fall einer Prostituierten zeigt, die ausserhalb der Toleranzzone mit einem Kunden erwischt, gebüsst, aber freigesprochen wurde. (dwi)

Prostituierte an der Ochsengasse
Prostituierte an der Ochsengasse
bild: basellandschaftliche zeitung

Die Huren von Teheran

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Die Huren von Teheran
Zmittag in Shahr-e No, dem Rotlichtviertel von Teheran, das Chomeini nach seiner Machtübernahme dem Erdboden gleichmachen liess. Vor der Iranischen Revolution 1979 verkauften sich hier 1500 Frauen. Zwischen 1970 und 1972 streifte Fotograf Kaveh Golestan durch diese Welt – und vermittelt uns einen kleinen Eindruck davon. (Bild: Kaveh Golestan Foundation)
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2 Kommentare
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Bijouxly
22.06.2016 10:35registriert Dezember 2014
Und worüber regen wir uns jetzt auf..? Es gibt einen Strich, ausserhalb darf man nicht anschaffen, sie tun es trotzdem, logische Konsequenz: eine Markierung, damit man Anschaffende zurechtweisen kann. Also nur weil sie "dazu gezwungen sind" einen "solchen" Beruf auszuüben, heisst das ja nicht, dass man keine Regeln aufstellen darf? In Zürich gibt es sogar Boxen, ich glaube die Damen dort hätten auch lieber nur eine "farbliche Markierung" gehabt... Sie werden ja nicht umplatziert.
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