Die Drittimpfung wird immer wichtiger. Das zeigt auch das am Dienstag veröffentlichte wissenschaftliche Update der Corona-Taskforce des Bundes. «Der Booster ist ein sehr effizientes Werkzeug», sagte die Taskforce Chefin Tanja Stadler am Dienstag vor den Medien.
Die Drittimpfung schütze einerseits vor einem schweren Krankheitsverlauf und andererseits vor Ansteckungen. Vor allem ersteres sei momentan enorm wichtig, heisst es aus Bern. Die Fallzahlen stiegen weiter an und damit auch die Hospitalisierungen.
«Die Drittimpfung ist dringend notwendig. Damit können wir zwischen 10'000 bis 20'000 Spitaleinweisungen vermeiden», sagte Mathematikerin Stadler eindringlich am Dienstag.
Das rechnet auch die Taskforce in ihrem wissenschaftlichen Update vor:
Zusammengefasst heisst das: Die Booster-Shots verhindern, dass Menschen schwere Krankheitsverläufe haben und ins Spital müssen. Das führt auch dazu, dass das Gesundheitssystem vor einer Überlastung bewahrt wird. Und kann dies verhindert werden, braucht es auch keinen Lockdown.
Die Drittimpfung müsste dafür jedoch so schnell wie möglich verimpft werden. Auch hier rechnet Taskforce-Chefin Stadler vor: 90'000 Menschen müssten ab sofort täglich den Booster erhalten. Das entspricht der Impfkapazität vom Juni.
Doch soweit ist man in den Kantonen (noch) nicht. Das sagt auch Patrick Matyhs, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Nur 200'000 über 65-Jährige erhielten bislang einen dritten Stich.
Bis Ende November werde das BAG seine Empfehlungen auch für die Booster-Impfung aller über 16-Jährigen anpassen. Dies diene nicht in erster Linie dem Selbstschutz, sondern der Eindämmung der Weiterübertragung des Virus, so Mathys.
Zwar könnten nicht alle Kantone gleichzeitig mit der Drittimpfung für alle beginnen. Er gehe aber davon aus, dass der Booster «bereits in diesem Jahr in einer Grosszahl der Kantone zur Verfügung stehen wird».
Aber auch wenn in den kommenden Wochen die Anzahl Drittimpfungen hochgeschraubt wird, um strengere Massnahmen wird die Schweiz nicht herumkommen. Darauf weist auch Taskforce-Chefin Tanja Stadler hin: «Kurzfristig reichen Impfungen nicht aus, um den Anstieg der Fallzahlen zu bremsen.» Es seien weitere Massnahmen nötig, wie beispielsweise das Tragen einer Maske in Innenräumen (trotz 3G-Regel), regelmässiges Lüften und das Reduzieren von Kontakten. «Es sind die kleinen Dinge, die wir jetzt tun können», so Mathys vom BAG.
(ohe/sda)
Die impfwoche war ein Flop. Wurden aber 300 mio. bereitgestellt, anstatt die boosterimpfung zu priorisieren. Nach 2 Jahren Pandemie ist man immer noch am beobachten und dann zu spät am reagieren anstatt endlich zu agieren. Zusätzlich immer wieder das politische Taktieren und Zögern wegen Stimmen die man verlieren könnte. Eine Pandemie kann man nicht politisch beherrschen.
Es wird wieder einmal am falschen Ort ‚gespart‘!