Fertig mit den angenehmen Nasal-Tests: Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden, dass es künftig nur noch mit Nasen-Rachen-Abstrichen ein Zertifikat gibt. Diese gelten als zuverlässiger als die Nasen-Abstriche.
Was bedeutet das für ungeimpfte Personen, die sich testen lassen wollen? Und für die Betreiber der Testzentren? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wohl kaum. Jan Kamarys, Betreiber des grössten Schnelltest-Zentrums in Bern, bietet Antigen-Schnelltests weiterhin für 20 Franken an. «Die Preise bleiben unverändert. Auch meine Kosten», sagt er zu watson. Einen Engpass an Testkits gebe es nicht. Man habe mit dem Entscheid des Bundesrates gerechnet und neue Nasen-Rachen-Tests bestellt.
Auch Joel Meier, der in Zürich bei Testzentren das Personal stellt, rechnet nicht mit höheren Preisen. Denn die neuen seien im Einkauf gleich teuer wie die bislang verwendeten Antigen-Schnelltests, sagt er zu Tamedia.
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Frohe Kunde für alle Testwilligen. Auch in diesem Punkt ändert sich nichts. Zertifikate können weiterhin innert 20 Minuten ausgestellt werden. Die Leute müssen also nicht länger warten, um ihren «Eintrittsbadge» für Clubs, Restaurants und Kinos zu erhalten. Die Kapazitäten bleiben gleich: «An Spitzentagen können sich in unserem Testzentrum am Bollwerk in Bern weiterhin bis 2500 Personen testen», sagt Kamarys, Clubbetreiber und Geschäftsführer der Medicacare Testzentren.
Nach der Bundesrats-Medienkonferenz war selbst den Betreibern von Testzentren nicht klar, ab wann die verschärften Regeln gelten. «Die unklare Kommunikation hat auch bei den Kundinnen und Kunden für Verwirrung gesorgt.» Auf Anfrage von watson erklärt das BAG, dass neue Testregime ab 16. November gelte. Es bleiben also noch über zehn Tage, um die alten Testkits aufzubrauchen.
Im Tages-Anzeiger sagt ein Vertreter der Zürcher Nachtleben-Lobby, dass die Anzahl Tests vor den Clubs deutlich abgenommen habe. Dies wegen der hohen Impfquote in den urbanen Regionen. Seit der Einführung der Bezahlpflicht für Tests sei die Anzahl der getesteten Personen von 6000 auf 2000 geschrumpft, ergänzt ein Betreiber von diversen Testzelten.
Kamarys, der im Kanton Bern vier Testzentren betreibt, führt dies hingegen auf das Überangebot von Testmöglichkeiten in Zürich zurück. «Bei uns ist die Nachfrage konstant», sagt er.
Tatsächlich hat sich die Anzahl der verwendeten Anitgen-Schnelltests seit der Einführung der kostenpflichtigen Tests massiv reduziert. Dies im Schnitt von rund 17'000 auf circa 8000 pro Tag (siehe Grafik oben).
(amü)