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Nationalrat Martin Candinas will höheren Preis für Autobahnvignette

Wird Autobahnvignette bald teurer? Plan von Mitte-Politiker Candinas findet Anklang

Mitte-Nationalrat Martin Candinas will, dass die Autobahnvignette zukünftig 80 Franken kostet. Gleichzeitig will er die Treibstoffpreise senken – Leidtragende des Plans wären Autofahrer aus dem Ausland.
19.06.2025, 13:4319.06.2025, 14:34
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Wer in der Schweiz auf Autobahnen fährt, braucht jährlich eine neue Vignette. Seit 1995 kostet diese 40 Franken. Diesen Preis wollte zuletzt die damalige CVP-Verkehrsministerin Doris Leuthard 2013 auf 100 Franken erhöhen. Das Stimmvolk lehnte die Vorlage deutlich ab.

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Wird die Autobahnvignette in der Schweiz bald teurer?Bild: KEYSTONE

Jetzt nimmt Mitte-Nationalrat Martin Candinas einen neuen Anlauf, wie der Blick schreibt. Er will den Preis der Autobahnvignette auf 80 Franken erhöhen und diesen Preis regelmässig an die Teuerung anpassen.

Um die Schweizer Autofahrer nicht zusätzlich zu belasten, möchte Candinas gleichzeitig einmalig den Mineralölsteuerzuschlag senken. Dies hätte tiefere Treibstoffpreise zur Folge – Benzin und Diesel sollen so um 5 Rappen pro Liter günstiger werden.

Grund für Candinas' Idee ist, dass so zusätzliche Einnahmen für den Strassenfond (NAF) generiert werden sollen. Der Bündner argumentiert, dass dieser Ansatz für Einheimische kostenneutral sei. Mehr bezahlen müssten dafür ausländische Touristen auf Durchreise. Dadurch erhofft sich Candinas auch weniger Verkehr im Alpenraum. «Mit einer teureren Autobahnvignette kann der ausländische Personen-Transitverkehr stärker belastet werden», so Candinas.

Nationalrat Martin Candinas, Mitte-GR, spricht waehrend der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 17. Juni 2025 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Mitte-Nationalrat Martin Candinas.Bild: keystone

Weiter sagt Candinas, dass es sich dabei um eine unkomplizierte Lösung handle. «Es ist einfacher, bestehende Instrumente zu nutzen, als beispielsweise aufwändig ein neues Maut-System aufzubauen», so der Nationalrat.

Vorstoss trifft auf Unterstützung

Der Vorstoss scheint im Nationalrat keine schlechten Karten zu haben. So trifft der Plan bei Politikerinnen und Politikern aus dem gesamten politischen Spektrum auf Anklang. Unterzeichnet wurde der Vorstoss etwa von der Grünen Florence Brenzikofer, der Freisinnigen Anna Giacometti, SP-Nationalrätin Gabriela Suter oder SVP-Mann Martin Haab (63, ZH). (nib)

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268 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die - Vladi!
19.06.2025 14:07registriert Oktober 2024
Das CH-Gejammer um höhere Vignetten-Preise nervt gewaltig, zumal diese schon immer viel zu tief war. Wenn ich auf der Autobahn nach Milano fahre, kosten mich die Maut auf Hin- und Rückweg deutlich mehr als eine CH-Vignette für ein ganzes Jahr.
Und die ganz Sparsamen/Rappenspalter weichen dann einfach auf die Hauptstrassen aus, um sich die Vignette zu sparen. In der heutigen Zeit fossile Brennstoffe zu vergünstigen, ist eine kaum zu fassende Schnapsidee. Besser wäre es - wenn schon - Gelder in den Ausbau einer an Nachhaltigkeit orientierten Infrastruktur zu investieren.
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Chnebeler
19.06.2025 14:07registriert Dezember 2016
Die Vignette zu verteuern finde ich okay. Ist ja immernoch kein Betrag. Aber die Mineralölsteuer zu senken, wenn Fossile Emissionen reduziert werden sollen ist dr Falsche weg. Zudem würden so E-Autofahren indirekt die Verbrenner subventionieren. Das einzig erstaunliche ist, dass der Vorschlag nicht von Junior Giezedanner stammt.
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MainAccount
19.06.2025 13:53registriert Oktober 2020
Klimaerwärmung ist ein Fakt, und dann wird vorgeschlagen fossile Brennstoffe zu vergünstigen!?!
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