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Steinbock-Safari Wallis ab 2025 wieder erlaubt: Was das bedeutet

Online werben manche Reiseagenturen noch immer mit Steinbock-Safaris im Wallis
Mit Bildern wie diesen werben Reiseagenturen noch immer für Steinbock-Safaris im Wallis.Bild: screenshot mega-tour.org

Trophäenjagd rottete den Steinbock fast aus – das Wallis lockt trotzdem Touris damit an

Reiche Touristinnen und Touristen dürfen im Wallis wieder auf Steinbock-Safari. Der Kanton meint, man habe alle «Fehlfunktionen» aus der Vergangenheit, die zu einer bedenklichen Trophäenjagd geführt haben, behoben. Aber stimmt das?
02.02.2025, 04:4303.02.2025, 15:27
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Vergessen ist die Petition von Umwelt- und Tierschutzorganisationen, die das Wallis 2021 zum Verbot von Steinbock-Safaris zwang. Ab dem 1. März dürfen reiche Touristinnen und Touristen aus dem In- und Ausland wieder Jagd auf die geschützte Art machen.

Die Walliser Regierung stellt sich auf den Standpunkt: Die Steinböcke müssen ohnehin reguliert werden. Da macht es keinen Unterschied, wer sie schiesst und ob der Kanton mit den Einnahmen auch noch die Steuerzahlenden entlastet.

Theoretisch stimmt das. Aber gerade im Kanton Wallis hinterlässt dieses Argument einen faden Beigeschmack. Um dies zu verstehen, muss man die Leidensgeschichte des Steinbocks in der Schweiz und insbesondere im Wallis kennen.

Tödliche Faszination

Der Mensch ist schon seit jeher fasziniert vom Steinbock, dem «König der Alpen». Darum macht er auch schon seit jeher auf ihn Jagd. Es geht ihm nicht nur um sein Fleisch. Der Mensch hat in der Vergangenheit ziemlich jedem Körperteil des Steinbocks eine wundersame Wirkung auf Körper, Geist und Seele unterstellt. Vom Blut über das Herz bis hin zu den Hörnern.

Rauszeit Schönste Schweizer Orte Visit Switzerland Sörenberg Steinbock
Die stolz gen Himmel ragenden Hörner des Steinbocks wollte der Mensch schon immer besitzen.Bild: Roger Lustenberger

Daneben ist der Steinbock leichte Beute. Er ist tagaktiv und weder scheu noch schreckhaft. Die Folge: Je mehr Menschen und je fortschrittlicher ihre Waffen, desto stärker schrumpft die Steinbockpopulation.

Im Jahr 1809 wird im Wallis schliesslich der letzte Steinbock der Schweiz erlegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist er in ganz Europa ausgestorben. Mit einer kleinen Ausnahme.

Von Wilderern und Königen

Im Norden Italiens überlebt eine kleine Population von wenigen hundert Steinböcken. Zu verdanken hat sie das dem italienischen König Vittorio Emanuele II. Er hat 1856 das königliche Jagdschutzgebiet Gran Paradiso errichtet. Weil nur er die Tiere hier bejagen darf, lässt er sie von 50 Jägern bewachen. So schafft der König unbewusst eine kleine Schutzzone für den Steinbock.

1892 erfährt der St.Galler Hotelier Robert Mader von diesem Schutzgebiet. Er ist Mitgründer des Wildparks Peter und Paul, hoch über der Stadt St.Gallen, und setzt sich eine Mission in den Kopf: Er will den Steinbock im Tierpark züchten und anschliessend in der Schweizer Wildnis wiederansiedeln.

Robert Mader, Hotelier, Mäzen, Jäger und Mitgründer des Wildparks Peter und Paul in St. Gallen
Robert Mader, Hotelier, Mäzen, Jäger und Mitgründer des Wildparks Peter und Paul in St.Gallen.Bild: Archiv Wildpark Peter und Paul

Mader bittet den italienischen König um einige seiner Kitze. Doch dieser lehnt ab. Maders Plan B: Er engagiert einen Wilderer, der unter Lebensgefahr Kitze aus dem Besitz des italienischen Königs stehlen und nach St.Gallen schmuggeln soll. 1906 treffen so die ersten beiden Kitze in St.Gallen ein. Mader kann mit seiner grossangelegten Wiederansiedlung beginnen. Und ist erfolgreich.

Ab dem Jahr 1953 wird im Kanton Graubuenden an verschiedenen geeigneten Orten Steinwild ausgesetzt. Die Tiere stammen aus der Steinwildpopulation am Piz Albris und werden in Transportkoerben ins alpin ...
Männer entlassen Kitze in die Wildnis, 1953 im Kanton Graubünden.Bild: KEYSTONE

1938 leben bereits zwölf Kolonien mit über 500 Tieren in der Schweizer Wildnis. Nicht einmal hundert Jahre später, 2021, sind es gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) schon 18'000 Steinböcke.

Ohne Robert Mader wäre der Steinbock wohl in ganz Europa ausgestorben. Denn selbst im Jagdgebiet des italienischen Königs kam der Steinbock im Zweiten Weltkrieg unter Druck, da die Bevölkerung ihn zunehmend jagte. Heute wird die Steinbockpopulation im gesamten Alpenraum auf über 50'000 Tiere geschätzt.

Walliser entdecken Marktlücke

Die Freude über die Rückkehr des Steinbocks währt allerdings nicht lange. Bereits 1934 klagen die ersten Bauern in den Berner Voralpen über Schäden auf Wiesen und in Wäldern. Mit dem steten Anstieg der Population häufen sich Forderungen, den Steinbock wieder jagen zu dürfen.

Ab 1977 geben einzelne Kantone den geschützten Steinbock zum Abschuss frei. 1988 zieht der Bund nach und erlaubt die Regulierung schweizweit. Allerdings nur unter strengen Bedingungen. So brauchen die Kantone für jeden Abschuss eine Bewilligung vom Bundesamt für Umwelt (BAFU).

Seit 300 Jahren ist am 4. Oktober 1977 im Kanton Graubuenden erstmals wieder offiziell ein Steinbock durch einen Jaeger erlegt worden. 300 Tier sind in der neuen Jagdsaison vom Kanton zum Abschuss fre ...
Dieser Steinbock war einer der ersten, der in der Schweiz wieder der Trophäenjagd zum Opfer fiel, 1977 im Kanton Graubünden.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV

De facto beginnt mit diesem Entscheid die Trophäenjagd auf den König der Alpen von Neuem. Und der Kanton Wallis, der besonders viele Steinböcke beherbergt, entdeckt eine Marktlücke.

Als einziger Kanton erlaubt das Wallis 1991 ausländischen und ausserkantonalen Jägerinnen und Jägern den Steinbock zu schiessen. Gegen Geld. Je länger die Hörner des erlegten Steinbocks, desto mehr müssen die Touristinnen und Touristen bezahlen. Bis zu 20'500 Franken kann ein Abschuss kosten.

Alte Preisliste für Abschüsse von Steinböcken
Preisliste für Steinbock-Abschüsse, die 2019 für ausländische und ausserkantonale Jägerinnen und Jäger im Wallis galt.Bild: screenshot vs.ch

Umgangssprachlich erhält dieses Angebot den Übernamen «Steinbock-Safari». Aus gutem Grund. Der Kanton Wallis kooperiert mit Agenturen, die das «Erlebnis» bewerben und organisieren. Teilweise inklusive Helikopter-Flug über die Alpen.

Auch im Jahr 1978 muss der Steinwild-Bestand im Kanton Graubuenden reduziert werden. 280 Tiere sind darum in der Jagdsaison zum Abschuss freigegeben. Alle durch das Los ermittelten Jaeger haben vor de ...
Aufnahme aus dem Jahr 1978 im Kanton Graubünden.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV

Die Safaris laufen wie folgt ab: Ein Trophäenjäger löst ein Tagesjagdpatent und geht in Begleitung eines kantonalen Wildhüters auf die Jagd. Im Anschluss an den tödlichen Schuss misst der Wildhüter die Hörner des Steinbocks und legt so den Preis fest. Der Kunde bezahlt den Wildhüter umgehend bar auf die Hand.

Jedes Jahr spülen Steinbock-Safaris dem Kanton so bis zu 650'000 Franken in die Kassen.

Verbot auf Druck der Öffentlichkeit

30 Jahre lang bietet das Wallis Steinbock-Safaris an, ohne dass es die breite Schweizer Öffentlichkeit mitbekommt. Doch das ändert sich 2019 schlagartig, als der Westschweizer Sender RTS schwere Missstände offenlegt: Die ungeübten Jägerinnen und Jäger sollen grosses Tierleid verursachen und trotz Begleitung von Wildhütern und Agenturen die Jagdethik missachten.

Das RTS zeigt Videoaufnahmen von einem Wildhüter, der einen ausländischen Touristen direkt zu einem Steinbock führt und ihn aus nächster Nähe abschiessen lässt. Auch Fotos von in den Bergen liegengelassenen Steinböcken, denen lediglich der Kopf abgetrennt worden ist, oder von einzelnen, verstreuten Gliedmassen spielen Walliserinnen und Walliser dem RTS zu.

Zusätzlich wird der Vorwurf laut, dass Wildhüter bei den Safaris grosse Trinkgeldsummen angenommen haben, obwohl ihnen dies als Staatsangestellte untersagt ist. Teilweise sollen die Touristinnen und Touristen auch wenige hundert Meter von der Grenze entfernt Steinböcke geschossen haben, die aus dem Ausland kamen.

Nach den Medienberichten über den unwürdigen Umgang mit dem «König der Alpen» geht ein Erdbeben durch die Schweiz. Tierschutz- und Umweltverbände lancieren eine Petition für ein sofortiges Verbot der Steinbock-Safaris und sammeln erfolgreich 70'000 Unterschriften. Die Walliser Regierung weigert sich zunächst, zu handeln. Stattdessen lässt sie intern untersuchen, ob ihre Abschusspraxis überhaupt bedenklich ist.

Der öffentliche Druck lässt jedoch nicht nach. Schliesslich gibt die Regierung auf und verkündet per 2021 ein Verbot von Steinbock-Safaris.

2025: Comeback der «Kundenabschüsse»

Das Verbot hat dem Kanton Wallis von einem Jahr aufs andere ein Loch in die Kasse gerissen. Unter den Jägerinnen und Jägern geht bald die Angst um, ihr Jagdpatent könnte teurer werden. Sie sind es deshalb auch, die Kundenabschüsse wieder aufs politische Tapet bringen.

Kurz vor Weihnachten 2024 veröffentlicht das Wallis schliesslich eine Medienmitteilung: «Regulierung des Steinbocks – Kundenabschüsse wieder offen für ausländische und ausserkantonale Jägerinnen und Jäger».

Steinbock-Safari im Kanton Wallis, Aufnahmen aus dem Jahr 2015
Ein US-amerikanischer Tourist schwärmt 2015 in einem Werbevideo von der Steinbock-Jagd im Wallis. Er habe aus mehreren Steinböcken auswählen können und sich für diesen fast 12-Jährigen entschieden.Bild: screenshot youtube ovini expeditions

Die «Fehlfunktionen», wie der Kanton die 2019 aufgedeckten Missstände umschreibt, habe man behoben. Künftig müssten alle Jägerinnen und Jäger – egal woher – ein von der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) anerkanntes Jagdpatent vorweisen. Weiter müssten jene aus dem Ausland ihre Treffsicherheit beweisen.

Die Zusammenarbeit mit Agenturen ist ausserdem passé. Die DJFW will die Kundenabschüsse selbst verwalten. Wildhüter gehen mit den Kundinnen und Kunden auf die Jagd und bestimmen, welches Tier sie schiessen dürfen. Die Gebühren für den Abschuss müssen die Touris dem Kanton im Voraus überweisen. So will man auch auf die Trinkgeld-Vorwürfe reagieren.

Ist jetzt also alles in Ordnung? Theoretisch schon. Praktisch muss sich erst noch weisen, ob das Wallis wirklich alle «Fehlanreize» im System behoben hat. Zeigen kann sich das allerdings nur, wenn der Kanton gegenüber der Öffentlichkeit, Medien und Umweltorganisationen proaktiv und transparent kommuniziert. Schliesslich ging 2019 die Hauptkritik nicht an die Adresse der Agenturen, sondern an jene der kantonalen Wildhüter.

Probleme mit Transparenz

Der Kanton Wallis hat sich in der Vergangenheit schwer damit getan, Transparenz über seine Steinbock-Safaris herzustellen. Die Walliser Naturschutzorganisation Fauna.vs hat den Kanton deshalb mehrfach kritisiert. In einer Medienmitteilung 2019 als Reaktion auf die publik gewordenen Missstände schrieb Fauna.vs:

«Bereits 2001 haben wir den damaligen Staatsrat Jean-René Fournier gebeten, die Details zur Steinbockjagd darzulegen (z. B. wie viele Böcke werden in welchen Kolonien geschossen). Erfolglos. Auch ein zweiter Brief im Jahr 2017 an Staatsrat Jacques Melly mit derselben Bitte wurde abschlägig beantwortet. Immer noch wird in den Jahresberichten der Jagdverwaltung nur eine grobe Statistik veröffentlicht.»
Walliser Naturschutzorganisation Fauna.vsquelle

An der Art und Weise, wie das Wallis über seine Abschüsse informiert, hat sich seit der Kritik von Fauna.vs nichts geändert. Warum das problematisch ist? Weil der Mensch die Art des Steinbocks mit seiner Trophäenjagd nachhaltig geschwächt hat. Und weiterhin schwächen könnte.

Alle Alpsteinböcke, die heute in Europa leben, stammen aus dem kleinen Genpool aus Italien. Sie sind schwächer, leichter, ihre Hörner kleiner als vor ihrer Fast-Ausrottung. Die heutigen Tiere sind zudem anfälliger auf Krankheiten und reagieren sensibler auf Veränderungen der Umwelt – ganz besonders jüngst verursacht durch den Klimawandel. Aufgrund von Inzucht pflanzen sich die heutigen Steinböcke ausserdem langsamer fort als früher.

Wie Forschende inzwischen herausgefunden haben, sind alte Böcke mit grossen Hörnern für den Fortbestand und die Gesundheit der Population zentral. Für die Steingeissen gelten grosse Hörner als Zeichen der genetischen Fitness.

Steinboecke, aufgenommen am Mittwoch, 3. Juli 2024, im Calfeisental in Vaettis. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Steingeissen haben nicht ein so imposantes Gehörn wie Steinböcke. Sie sind ausserdem schwerer zu erlegen, da sie scheuer und schreckhafter sind als die Männchen. Bild: KEYSTONE

Für den Menschen sind grosse Hörner allerdings beliebte Trophäen geblieben. Ganz besonders im Wallis. Das zeigen Daten aus dem Jahr 2018.

In jenem Jahr unterschied das Wallis in seiner öffentlich einsehbaren Jagdstatistik erstmals zwischen Steingeissen und Steinböcken. Ebenfalls legte es erstmals offen, welche Altersgruppen wie stark bejagt worden sind.

Das Ergebnis: 2018 schossen Jägerinnen und Jäger 32 Prozent mehr Steinböcke im Alter von 11 Jahren und älter, als sie gemäss BAFU hätten schiessen sollen. Konkret waren es 78 Steinböcke statt 59.

Bei den jüngeren Steinböcken von ein bis fünf Jahren hingegen blieb man unter dem für die Regulierung der Art nötigen Abschuss-Soll. Auch das Soll der Steingeiss erreichte man nur zu 70 Prozent.

Welchen Einfluss die Steinbock-Safaris 2018 auf die intensive Jagd auf alte Böcke hatte, lässt sich nicht sagen. Das Wallis legt gegenüber watson nicht offen, wie alt die Steinböcke waren, die Touristinnen und Touristen in jenem Jahr schossen. Nach mehrmaligem Nachfragen gab die DJFW lediglich bekannt, dass 2018 insgesamt 52 Steinböcke durch Kundenabschüsse erlegt worden sind, was ein Viertel aller getätigten Steinbock-Abschüsse ausmacht.

Seit der Einführung der detaillierteren Jagdstatistik ist es im Wallis allerdings nicht mehr zu überproportional häufigen Abschüssen von alten Böcken gekommen. Das zeigt: Transparenz hat den gewünschten Effekt auf die korrekte Regulierung des Steinbocks.

Künftige Einnahmen: 125'000 bis 650'000 Franken

Dennoch entsteht der Eindruck, dass man sich im Wallis immer noch schwertut, Jagdpraktiken transparent zu machen. Auf viele Fragen antwortet die DJFW ausweichend. Etwa, als watson wissen will, mit wie hohen Einnahmen der Kanton künftig jährlich durch die wiedereingeführten Kundenabschüsse rechnet. Die DJFW schreibt: «Die Zahl der für Kundenabschüsse freigegebenen Steinböcke wird erst nach den Frühjahrszählungen bekannt sein.» Deshalb könne man «hier» keine Schätzung abgeben.

Eine Antwort, die nachvollziehbar wäre. Wenn da nicht am 14. Dezember 2024 im «Walliser Boten» ein Artikel erschienen wäre, in dem der Walliser Jagdchef Nicolas Bourquin bereits eine Schätzung abgegeben hatte:

«Wir gehen von einem Kontingent von fünf bis zehn Böcken pro Jahr aus, die für ausländische Jäger freigegeben werden.»
Steinboecke ruhen auf der Fuorcla Muragl, 3000 Meter ueber Meer, am Dienstag, 30. September 2008 bei Samedan im Engadin. Am Samstag, 4. Oktober 2008 startet die Steinbockjagd. (KEYSTONE/Alessandro Del ...
Weil die Art heute nicht mehr so robust ist wie noch vor 200 Jahren, sterben immer wieder ganze Kolonien an Krankheiten.Bild: KEYSTONE

Auch, wie hoch die neuen Gebühren für Kundenabschüsse sein werden, kommunizierte die DJFW nicht offen in ihrer Medienmitteilung. Um diese zu erfahren, muss man aktiv auf die Suche gehen. Dann findet man die folgende Preisliste:

Kanton Wallis: Neue Preisliste für Abschüsse von Steinböcken.
Bild: screenshot vs.ch

Aus diesen Informationen kann man schliessen, dass das Wallis mit jährlichen Einnahmen von 125'000 bis 650'000 Franken von ausländischen Trophäenjägerinnen und -jägern rechnet.

Wenn ein Kanton solche Summen mit der Trophäenjagd einnehmen kann, ist es umso wichtiger, dass er offenlegt, auf welche Steinböcke in welchen Kolonien er Schüsse erlaubt. Und auch: für wen. Nur so könnte man sicherstellen, dass der Kanton aktiv verhindert, dass vor allem Böcke mit den grössten Hörnern und der wichtigsten Funktion für das Überleben der Art geschossen werden. Und dabei auch noch leiden.

Die DJFW ist jedoch der Meinung, man ist schon transparent genug. Auf Nachfrage von watson schreibt sie: «Die neu geltenden Modalitäten sind transparent auf der Website der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) verfügbar.»

Transparenzhinweis
In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass es aufgrund des kleinen Genpools der heutigen Steinböcke immer wieder zum plötzlichen Aussterben ganzer Kolonien kommt. Diese Aussage ist falsch.
Im Naturschutzgebiet Gran Paradiso kam es zwischen 2005 und 2008 allerdings in der Steinbockpopulation zu einem Ausbruch der Gämsblindheit. Gemäss einer Meldung von SRF im Jahr 2010 starben dadurch 75 Prozent der Tiere innerhalb des ersten Lebensjahres. Wie ein Bericht von der Universität Zürich aus dem Jahr 2018 erläutert, ist diese hohe Sterblichkeitsrate auf Inzucht zurückzuführen.
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187 Kommentare
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oléoléolé
02.02.2025 07:28registriert März 2021
Menschen, die Tiere zum Spass töten, gehören für mich in psychiatrische Betreuung. Sollen die ihren Steinbock töpfern, aber die Tiere in Ruhe lassen.
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Daniel Zuppinger (1)
02.02.2025 07:19registriert Dezember 2024
Ich bin kein Fan von Jagd, aber nicht grundsätzlich dahegen. Aber Trophäen Jagd ist das Letzte und sollte generell verboten sein!
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Leuchtgilet
02.02.2025 07:22registriert Juni 2024
"Kundenabschüsse" tönt für mich nach einem interessanten Geschäftsmodell - zumindest besser als auf die beeindruckenden Steinböcke zu schiessen...
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