Finanzministerin Karin Keller-Sutter trimmt den Bund bekanntlich auf Sparkurs – diese Botschaft scheint bei einigen Kader-Angehörigen im Departement ihres Bundesratskollegen Albert Rösti noch nicht angekommen zu sein.
Anders scheint die folgende Geschichte, die der «SonntagsBlick» aufgedeckt hat, nämlich kaum erklärbar: Im August 2024 checkten die Chefin der Internen Revision beim Bundesamt für Strassen (Astra) und ihre Stellvertreterin in einem Walliser 4-Sterne-Hotel in Leukerbad ein. Offiziell waren sie dort für ein «Online-Seminar». Laut dem «Blick» handelte es sich um eine Art Workshop, der problemlos in normalen Büros hätte absolviert werden können.
Die beiden Astra-Beamtinnen übernachteten jedoch dreimal in dem Etablissement und gönnten sich auch das gemäss den Rezensionen auf booking.com als «exzellent» beschriebene Frühstück im Hotel – auf Staatskosten, versteht sich.
Und nur eine Woche später unternahmen die beiden Frauen eine weitere Reise in ein Wellnesshotel, dieses Mal in Thun. Doch bei diesem Ausflug waren noch drei weitere Astra-Kaderleute mit an Bord. Auch hier offiziell, um einen zweitägigen Workshop zu absolvieren. Kostenpunkt: 275 Franken pro Person und Nacht. Zudem genehmigten sich die Staatsangestellten «Business-Lunchs» sowie eine Schifffahrt und ein Trip zu den bekannten Beatushöhlen im Wert von über 1700 Franken.
Die Spesen wurden dem Bericht zufolge von Astra-Chef Jürg Röthlisberger persönlich genehmigt – obwohl sie, mal ungeachtet der Frage nach der Notwendigkeit der Hotelaufenthalte, vermutlich auch gegen die internen Spesenlimiten verstiessen.
Laut Astra-Sprecher Thomas Rohrbach diente der Hotel-Aufenthalt im Wallis für «Strategiebesprechungen» und für eine Online-Schulung, «um Zertifikate nach Branchenstandard zu erwerben».
Der Trip habe die Zusammenarbeit des Chefgespanns gefördert und gestärkt, so Rohrbach weiter. Eine Woche später habe der Sprecher ergänzt, dass ausserordentliche Einsätze von Mitarbeitenden mit einer «Spontanprämie» von maximal 500 Franken pro Mitarbeiter und Jahr gewürdigt werden könnten. Diese Prämie sei beim Leukerbad-Trip genehmigt worden.
Bezüglich Aufenthalt in Thun erklärte der Sprecher, dass solche Workshops ausserhalb der eigenen Räumlichkeiten «nicht unüblich» seien und die Tarife des gebuchten Hotels «günstig» seien. Zudem seien die Sitzungszimmer in den Bundesgebäuden limitiert und oft besetzt. Laut «Blick» wurde das Hotel am Thunersee allerdings bereits knapp zwei Monate vor dem Workshop gebucht.
Uvek-Chef und Bundesrat Albert Rösti, dem das Astra untersteht, wurde laut seiner Sprecherin über die Hotelaufenthalte informiert. Es sei wichtig, dass die in den Reglementen festgelegten Kostenobergrenzen nicht überschritten werden, so die Stellungnahme. (con)
Bedeutet wohl, dass das Astra üblicherweise noch viel mehr Geld für unnötige Hotelbesuche zum Fenster raus wirft…
Rösti hat schon top Leute!
Da gibt der Sprecher zu, dass das Verhalten nicht unüblich sei🙄
Und was sind die Konsequenten, welche daraus gezogen werden?