Die kommenden Tage werden heiss. Beidseits der Alpen sind Temperaturen um die 30 Grad oder sogar darüber zu erwarten. Während die einen in die Badi rennen, flüchten andere in die Höhe. Auf 2000 Meter gibt es Ende Woche angenehme 20 Grad, da liegt sogar eine Wanderung oder ein Bike-Ausflug drin.
Mitten in die Sommerferienzeit fällt jetzt jedoch eine Schlagzeile, die den einen oder anderen Ausflügler beunruhigen könnte. Ein Wolfsrudel hat in der Nacht auf Samstag im Kanton Graubünden erstmals eine Mutterkuh gerissen. Der Fundort des toten Nutztieres liege im Streifgebiet des sogenannten Beverinrudels, teilte der Kanton Graubünden mit. Der Piz Beverin gilt als beliebtes Ausflugsgebiet.
Nicht nur in Graubünden hat sich der Wolf ausgebreitet. Die Rudel bewegen sich mittlerweile in weiten Teilen des Schweizer Alpenraums, wie eine Karte von CHWOLF zeigt.
Die Wolfspopulation hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Jahr 1995 kehrte der Wolf in die Schweiz zurück. Mittlerweile werden bereits wieder 150 Tiere gezählt. Alle zwei bis drei Jahre verdoppelt sich der Bestand.
Nach dem Riss der Mutterkuh stellt sich die Frage: Können Wölfe auch für Menschen gefährlich werden? Und: Wie soll man sich verhalten, wenn man beim Wandern einem Wolf begegnet?
«Einzelne nähere Begegnungen zwischen Mensch und Wolf haben in den vergangenen Jahren tatsächlich zugenommen», sagt Adrian Arquint, Vorsteher des Bündner Amtes für Jagd und Fischerei, gegenüber watson. Dies zeige, dass die Wolfspopulation merklich zunehme und sich einzelne Wölfe immer mehr an die Menschen gewöhnten. Eine Begegnung beim Wandern oder Biken sei daher möglich.
«Gefährlich» sei die Situation für die Menschen, die sich im Gebiet der Wolfsrudel bewegen, deswegen jedoch nicht. «Grundsätzlich ist die Chance klein, dass man einen Wolf sieht», so Arquint. Es handle sich um scheue Tiere, die den Menschen eigentlich meiden würden.
Falls man trotzdem einem Wolf begegnet, rät Arquindt Folgendes:
In aller Regel sollte der Wolf dann das Interesse am Menschen verlieren und sich zurückziehen. Denn im Gegensatz zu einer Kuh betrachtet der Wolf den Wanderer nicht als Beute. Ganz ausschliessen kann jedoch auch Arquint nicht, dass es zu heiklen Situationen kommen könnte. «Es sind Wildtiere, da kann man keine Garantie geben.»
Vergangenes Jahr habe es auf einer Alp eine Begegnung zwischen Menschen und Wölfen gegeben, bei der sich die Tiere lange nicht zurückgezogen hätten, erzählt Arquint. «Wir gehen aber davon aus, dass dies mit dem Hund zu tun hatte, den eine der Personen mit sich führte.» Arquint rät deswegen, den Hund immer unter Kontrolle zu halten. Er müsse nicht immer an der Leine sein, jedoch in der Nähe. «Denn der Wolf betrachtet den Hund als natürliche Konkurrenz.»
Hundehalterinnen sollten sich in den betroffenen Berggebieten also bewusst sein, dass es Wölfe geben könnte und dementsprechend vorsichtig agieren. Nebst dem gibt es noch andere Verhaltensregeln, die das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf erleichtern. Laut Arquint sind diese:
Einem Wanderausflug steht also nichts im Wege. Wer sich an die Verhaltensregeln hält, hat im Grunde wenig zu befürchten. Angespannter ist die Lage derweil für die Viehzüchter. Nach dem Riss der Mutterkuh beim Piz Beverin werden wieder Stimmen laut, die eine proaktive Regulation – sprich den Abschuss der Wölfe – fordern. «Jetzt müssen wir handeln», sagte etwa der Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas in der «Tagesschau».
Beim Wolfsrudel, das die Kuh gerissen hat, sind sogenannte Regulationsabschüsse gemäss Gesetz möglich, da es schon mehrere Nutztiere gerissen hat. Allerdings muss mit dem Abschuss noch so lange gewartet werden, bis der Umfang des Nachwuchses bestätigt werden kann. Gemäss Arquint könnte dies noch bis Ende Juli, oder spätestens Anfang September dauern. Dann werde wahrscheinlich die Hälfte der Jungtiere abgeschossen.
Habe ich so bei einem anerkannten Wildbiologen und Wolfexperten in der Slowakei gelernt.
Bevor man jetzt aber gleich wieder Wölfe abknallen will, sollte man sich fragen wie viele Tiere jährlich quallvoll verenden da wir Menschen zu wenig acht geben und sie teilweise verhungern lassen oder mit gegenständen traktieren!
Der Wolf muss nunmal jagen.
Aber der Mensch müsste kein Arsch sein!