Nach dem wärmsten Winter seit Messbeginn hat sich auch der Frühling dieses Jahr in der Schweiz überdurchschnittlich warm gezeigt. Zudem schien die Sonne laut dem Wetterdienst Meteonews deutlich häufiger als im klimatischen Mittel. Vielerorts war es massiv zu trocken.
Auch häufige Bisenlagen prägten den diesjährigen Frühling, wie es in einer Mitteilung von Meteonews vom Sonntag heisst. Seit dem kühlen Mai 2019 habe es keinen einzigen Monat mehr gegeben, welcher im Vergleich zum klimatischen Mittel 1981 bis 2010 ein Temperaturdefizit aufgewiesen habe.
Im März, dem ersten Monat des meteorologischen Frühlings, konnte schweizweit eine Temperaturabweichung von 0,5 bis knapp über 1 Grad verzeichnet werden. Insbesondere die erste Monatshälfte war deutlich zu warm.
Im April zeigte die Temperaturkurve steil nach oben, wie der Wetterdienst schreibt. Das klimatische Mittel wurde schweizweit verbreitet um 3 bis 4 Grad überschritten. So reichte es zum Beispiel an den Messstationen Basel-Binningen, Zürich-Flughafen und Luzern für den drittwärmsten April seit Messbeginn. Nur der April 2007 und 2018 war vielerorts noch wärmer. Auf dem Chasseral BE konnte mit einem Temperaturüberschuss von 5,5 Grad der zweitwärmsten April seit Messbeginn verzeichnet werden.
Demgegenüber zeigte sich der Mai gemässigter. Mit einer Temperaturabweichung von 0 bis 0,5 Grad war es im Norden durchschnittlich oder nur leicht zu warm. Im Westen und im Wallis stieg die Temperatur mit knapp 1,5 Grad und im Süden mit knapp 2 Grad allerdings erneut deutlich über das klimatische Mittel.
In allen drei Monaten des meteorologischen Frühlings machte die Sonne viele Überstunden, insbesondere im April: An etlichen Messstationen reichte es für den zweit- bis viertsonnigsten April seit Messbeginn. Mit einem Überschuss von teilweise mehr als 40 Prozent war es aber auch im März sehr sonnig, wie es weiter heisst.
Nach einem unbeständigen Start in den März folgte ab dem zweiten Märzdrittel eine aussergewöhnlich lange Trockenperiode. So fiel beispielsweise in Genf zwischen dem 12. März und 25. April kein einziger Regentropfen, so lange wie noch nie seit Messbeginn. Aber auch sonst gab es in dieser Zeitspanne – wenn überhaupt – nur sehr bescheidene Niederschlagsmengen.
Auch über den gesamten Monat Mai gesehen war es laut Meteonews deutlich zu trocken. Vielerorts betrug das Niederschlagsdefizit zwischen 25 und 45 Prozent. Nur entlang der Voralpen konnte das Soll erreicht werden, im Süden gab es sogar einen Überschuss von gut 10 Prozent. (sda)
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