Im Mai 2025 erreichte die Kantonspolizei Zürich die Information, dass Unbekannte einen damals 22-Jährigen im November letzten Jahres zu einem Treffen nach Winterthur gelockt hätten. Der junge Mann traf sich vermeintlich mit einem angeblich minderjährigen Mädchen.
Am abgemachten Treffpunkt wurde er aber nicht von einem minderjährigen Mädchen, sondern von sechs Jugendlichen erwartet und dort geschlagen, gefilmt, erniedrigt und schliesslich verletzt zurückgelassen.
Nach Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich und der Jugendanwaltschaft Winterthur konnten die sechs mutmasslichen Täter mittlerweile identifiziert und verhaftet werden, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt.
Ziel der Täter sei es gewesen, ihre Opfer in eine Falle zu locken und ihnen Gewalt anzutun. Sie hätten sich dafür gezielt Personen ausgesucht, die aus Angst vor Strafverfolgung oder Scham nicht zur Polizei gehen würden. Die Ermittlungen der Stadtpolizei Zürich zeigen, dass die Täter bewusst nach Personen suchten, denen sie pädophile Neigungen unterstellen konnten.
Die sechs Jugendlichen hätten sich laut Kantonspolizei selbst als sogenannte «Pädohunter» verstanden. Sie hätten die Gewalttaten unter dem Vorwand von Selbstjustiz begangen. Die Strafverfolgungsbehörden im Kanton Zürich wollen konsequent gegen solche Verbrechen vorgehen, heisst es. Welche Strafe den sechs Tätern bei einem potenziellen Gerichtstermin droht, ist bislang noch unklar.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind alle zwischen 16 und 19 Jahre alt. (nib)