In der Nacht auf Sonntag hat eine Personengruppe die Kirche St. Leonhard in St.Gallen besetzt. Nach stundenlangen Gesprächen mit der Polizei verliessen die rund 50 Personen am frühen Morgen die Liegenschaft freiwillig, wie die Stadtpolizei St.Gallen mitteilte.
Kurz vor Mitternacht habe sich die Gruppe gewaltsam Zugang zur Kirche verschafft, hiess es in dem am Sonntag verschickten Communiqué. Im Umfeld der Liegenschaft versammelten sich zeitweise rund 50 Sympathisantinnen und Sympathisanten. Nach dem Räumungsantrag des Eigentümers konnte die Polizei die Besetzenden durch Dialog überzeugen, die Kirche gegen 6 Uhr zu verlassen. Alle Personen wurden kontrolliert.
Laut Polizeiangaben wurde niemand verletzt. Der Sachschaden beschränkt sich gemäss ersten Erkenntnissen auf ein aufgebrochenes Türschloss. Da die Besetzung ein Antragsdelikt darstellt, sind ohne Anzeige durch die Eigentümerschaft keine weiteren polizeilichen Massnahmen vorgesehen.
Kirchenbesetzungen wurden in der Vergangenheit von Aktivistengruppen als Protestform genutzt, um auf die Rechte von Sans-Papiers aufmerksam zu machen. (sda)