Vier Maskierte brechen in ein Haus in Biel ein und töten dabei einen Mann. Drei Jahre später klagt die Staatsanwaltschaft einen beteiligten Mann wegen Mordes und versuchten Mordes an, doch das Verfahren wird mangels Beweisen auf Eis gelegt.
Nun, 23 Jahre nach der Tat, ist ein Mann wegen Mordes angeklagt. Der heute 64-Jährige streitet die Tat ab.
Dem Mann wird unter anderem vorgeworfen, in der Nacht auf Freitag, 25. Juni 1999 an einem mit einem Raub verbundenen Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein, wie die regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland am Montag mitteilte.
Vier maskierte Täter verschafften sich damals Zutritt zu einen Haus in Biel-Mett. Sie fesselten das dort wohnhafte Ehepaar sowie dessen jüngsten Sohn, bedrohten die Opfer mit Waffen und fügten ihnen unter anderem Stromstösse aus Elektroschock-Geräten zu. Kurz nach Mitternacht kamen zwei weitere Söhne des Ehepaars zum Haus.
Daraufhin schossen die Einbrecher mehrmals durch ein Fenster, wobei ein Sohn, damals 22 Jahre alt, tödlich verletzt wurde. Dessen Bruder konnte flüchten und sich verstecken. Nachdem die Suche nach ihm erfolglos gewesen war, verliessen die Einbrecher den Tatort. Sie entwendeten eine Maschinenpistole sowie Schmuck im Wert von mehreren Tausend Franken, so die Staatsanwaltschaft.
Ende Juli 2001 wurde das Verfahren auf Eis gelegt, weil es nicht gelungen war, die Täter zu identifizieren.
Wieder aufgenommen wurde es im April 2016 aufgrund neuer Erkenntnisse. So hatte der nun angeklagte Nordmazedonier Ende 2015 der Kantonspolizei Bern einen Einbruchdiebstahl in seinen Kiosk gemeldet.
Bei den Ermittlungen ergab sich eine Übereinstimmung mit einer DNA-Spur vom Tatort in Biel. So wurde der Nordmazedonier nach weiteren Ermittlungen im Januar 2021 festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Ihm werden weitere Delikte, unter anderem Widerhandlungen gegen das Waffengesetz, zur Last gelegt. Die drei Mittäter konnten bisher nicht identifiziert werden.
(yam/sda)